Die deutsche Wirtschaft hat 2012 knapp 54 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung (FuE) investiert – ein neuer Rekord. Mit einer FuE-Quote von 2,02 Prozent des BIP hat die Wirtschaft die EU-Forschungsvorgaben übererfüllt, der deutsche Staat hinkt indes noch hinterher. Um mit der internationalen Konkurrenz mithalten zu können, muss sich Deutschland allerdings ohnehin neue Ziele setzen.

EU: Ziele reichen nicht aus
Investitionen in Forschung und Entwicklung sind einer der wichtigsten Treiber von Wachstum, Beschäftigung und Wohlstand. Entsprechend hat sich die Europäische Union im Jahr 2000 zum Ziel gesetzt, die gesamtwirtschaftlichen Aufwendungen für Forschung und Entwicklung europaweit auf durchschnittlich 3 Prozent anzuheben, davon sollte die Wirtschaft 2 Prozentpunkte, der Staat 1 Prozentpunkt stemmen. Daten des Stifterverbands zeigen, dass Deutschland seine FuE-Quote kontinuierlich von 2,45 Prozent im Jahr 2000 auf 2,98 Prozent seiner Wirtschaftsleistung im Jahr 2012 erhöht hat. So schön, so gut.
Langfristig sollte sich Deutschland bei den Forschungszielen jedoch nicht an europäischen Maßstäben orientieren, denn mit Korea (4,02 Prozent) oder Japan (3,38 Prozent) ist die internationale Konkurrenz im Technikbereich noch ein ganzes Stück entfernt. Und angesichts einer beispiellosen FuE-Dynamik wird auch China in einigen Jahren in die Weltspitze vorstoßen. Entsprechend unverständlich ist es daher, dass die Einführung einer steuerlichen FuE-Förderung in den laufenden Koalitionsverhandlungen wie bereits in der Vergangenheit auf Eis gelegt wurde.

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