Im Jahr 2030 wird die deutsche Hauptstadt laut Prognose des Berliner Senats 3,76 Millionen Einwohner haben – das wären 250.000 Menschen mehr als heute. Auch andere Großstädte wachsen schnell, während manche Landstriche veröden. Beide Entwicklungen stellen Stadt- und Regionalplaner vor große Herausforderungen.

Deutschland schrumpft, Metropolen wachsen
Der Befund ist eindeutig: Deutschland schrumpft – in den kommenden 18 Jahren wird die Bevölkerungszahl nach aktuellen Schätzungen um 3 bis 5 Prozent zurückgehen. Doch diese Entwicklung gilt keinesfalls für alle Regionen, denn viele Städte platzen langsam aus allen Nähten.
Mit einem Plus von 70.000 Einwohnern seit Anfang 2009 hatte Berlin zum Jahreswechsel 2011/2012 erstmals seit 1945 wieder über 3,5 Millionen Einwohner. Weil vor allem junge Menschen in die Hauptstadt ziehen, ist auch die Geburtenzahl höher als noch vor kurzem erwartet. Hamburg weist mit 1,8 Millionen Einwohnern die größte Bevölkerung seit den sechziger Jahren auf. Und die Einwohnerzahl Münchens übersteigt mit knapp 1,4 Millionen den bisherigen Höchststand zur Olympiade 1972. In der bayerischen Hauptstadt ist die Bevölkerungsprognose bereits nach oben angepasst worden – hier rechnet man für 2030 mit knapp 1,65 Millionen Menschen, während Hamburg bislang noch keine neue Planung vorgelegt hat.
Der Bevölkerungszuwachs beschränkt sich derweil nicht auf die "Großen Drei". Auch Köln, Frankfurt, Stuttgart, Düsseldorf, Leipzig und Dresden wachsen gegen den gesamtdeutschen Trend – voraussichtlich noch jahrelang. Dies stellt die Stadt- und Regionalplaner dort vor erhebliche Probleme. Denn es wird immer schwieriger, ausreichend Wohnraum, Infrastruktur wie Straßenbahnen und Kitaplätze zu schaffen.
Gleichzeitig stehen in vielen ländlichen Regionen Häuser leer und Infrastruktur muss zurückgebaut werden. Zudem sind nicht alle Städte Profiteure der „Landflucht“: Die Städte des Ruhrgebiets müssen genauso einen anhaltenden Bevölkerungsrückgang verkraften wie die meisten ostdeutschen Städte.

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