Die Familienunternehmen prägen den Mittelstand, und der Mittelstand prägt die deutsche Wirtschaft. Doch die Politik will das viel zitierte Rückgrat der Wirtschaft stärker belasten.

Das Geschäftsmodell ist bedroht
Der Mittelstand besteht zu 95 Prozent aus Familienunternehmen, das heißt die Eigentümer leiten das Geschäft. Größere Unternehmen sind zwar seltener in Familienhand, aber immerhin 4.000 Firmen jenseits der 500 Mitarbeiter und 50 Millionen Euro Jahresumsatz „ticken“ wie die Kleinen. Sie planen langfristig, weil niemand den Erfolg an den Quartalsberichten für die Börse bemisst; das Unternehmen soll auch noch in einer Generation gut dastehen.
Das Rezept funktioniert offensichtlich auch in der Krise. Der Bundesverband der Deutschen Industrie hat jüngst die größeren deutschen Familienunternehmen nach ihren Perspektiven gefragt. Demnach rechnen fast 60 Prozent mit steigenden Umsätzen, 44 Prozent planen daher Investitionen, und 33 Prozent wollen mehr Beschäftigte einstellen.
Doch das Geschäftsmodell Familienunternehmen ist bedroht. Die größte Gefahr geht von einem Zerbrechen der Eurozone aus, sagen 80 Prozent der befragten Unternehmen. Um auf den Ernstfall vorbereitet zu sein, haben viele von ihnen bereits die Eigenkapitalquote und die Liquidität erhöht.
Das können die Firmen allerdings nur, wenn ihnen die Luft dafür bleibt. Ein höherer Spitzensteuersatz auf das Einkommen – bei Personenunternehmen ist das der Gewinn – und eine Vermögenssteuer, wie sie SPD und Grüne planen, würde in die Substanz schneiden und am Eigenkapital zehren.
Skurril wirkt da die Bemerkung des grünen Politikers Jürgen Trittin, Familienbetriebe könnten sich ja in Kapitalgesellschaften umwandeln, um der hohen Steuerbelastung zu entgehen. Ein Vorschlag nach dem Motto: Warum ein nachhaltiges Geschäftsmodell erhalten, wenn man es auch zerstören kann?
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