Die deutsche Volkswirtschaft müht sich gerade erfolgreich aus der schwersten Krise der Nachkriegszeit heraus und schon werden wieder Stimmen laut, die einen kräftigen Lohnnachschlag fordern. Ver.di-Chef Bsirske möchte den Unternehmen sogar erklären, dass höhere Löhne keine Kosten, sondern Nachfrage sind. Er wird die Betriebe davon kaum überzeugen können.
Kaufkraftargument zieht nicht
Natürlich sind Löhne beides: Einkommen und Kosten. Aber ausgerechnet im beginnenden Aufschwung über kräftige Lohnsteigerungen zu philosophieren und dabei mal wieder das Kaufkraftargument zu bemühen, greift ökonomisch zu kurz. Nach einem Einbruch der Wirtschaftsleistung um 4,7 Prozent befindet sich Deutschland zwar wieder auf Wachstumskurs. Doch noch immer liegt die Pro-Kopf-Wertschöpfung deutlich unter dem Vor-Krisenniveau. Erst wenn die Kurzarbeit vollständig beseitigt ist, die Kapazitäten wieder normal ausgelastet sind und damit das Vor-Krisenniveau erreicht ist, steht auch wieder das Thema „Lohnerhöhungen“ auf der Agenda.
Den Exportbranchen beschert eine kräftige Lohnerhöhung überdies im Inland kaum eine höhere Nachfrage, auch nicht der Stahlindustrie, wo demnächst Lohnverhandlungen stattfinden. Steigende Löhne belasten vielmehr die Kostenkalkulation und gefährden damit auch die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Produkte im Ausland.
Verbreitung von Betriebsräten und der Wunsch nach Interessenvertretung
Betriebsräte sind nur noch in 7 Prozent der Betriebe anzutreffen. Der Verbreitungsgrad ist im langfristigen Trend deutlich gesunken. Dies ist jedoch nicht mit fehlenden angemessenen Partizipationsmöglichkeiten gleichzusetzen.
IW
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