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Beim Impftempo vorbildlich: Israel. (© Foto: GettyImages)
Jasmina Kirchhoff IW-Nachricht 1. Februar 2021

Impfstoff-Debatte: Gemeinsam schneller zum Ziel

Um die Corona-Krise schneller in den Griff zu bekommen, müsste mehr geimpft werden – allerdings ist der Impfstoff noch knapp. Kooperationen zwischen verschiedenen Herstellern können die Produktion kurzfristig deutlich ankurbeln.

Landauf landab gibt es heute vor allem ein Thema: Impfungen. Sie sind der Hoffnungsträger auf ein baldiges Ende der Pandemie, auf ein normales Leben für Bürger, Unternehmen und Staat. Die Politik steht in der Kritik: Es gehe zu langsam, die Terminvergabe stocke, die Einkaufspolitik sei zu zögerlich gewesen. Deshalb wird jetzt zurecht überlegt, wie sich die Produktion weiter ankurbeln lässt.

Noch nie so schnell geforscht und entwickelt

Zur Wahrheit gehört bisher aber auch: Noch nie haben gleich mehrere Hersteller in so kurzer Zeit marktreife Impfstoffe entwickelt, noch nie standen so schnell so viele Impfdosen zur Verfügung. Das ist Verdienst der gemeinsamen Anstrengungen von Wirtschaft und Politik. Zudem tut sich Europa als Standort für Impfstoffproduktionen schon seit langem besonders hervor: 80 Prozent aller Impfstoffe weltweit werden hier produziert.  

Gleichwohl muss diskutiert werden, inwiefern sich die Kapazitäten ausdehnen lassen, schließlich belastet der harte Lockdown die deutsche Wirtschaft derzeit täglich mit rund 500 Millionen Euro, zeigen IW-Schätzungen. Impfstoffausgaben dürften dagegen nur ein Bruchteil dessen ausmachen. 

Noch schneller mit Kooperationen 

Nachweisliche Beschleuniger sind beispielsweise Industriepartnerschaften: Die Unternehmen kooperieren noch mehr als sonst üblich in der Forschung und in der Produktion und bündeln ihre Ressourcen. So hat Hersteller Biontech im September 2020 ein Impfstoffwerk des Schweizer Pharmaunternehmens Novartis in Marburg gekauft, das in diesem Monat einsatzbereit ist. Das französische Unternehmen Sanofi wiederum stellt Produktionskapazitäten in Frankfurt für Biontech bereit, ab August dürften die ersten hier hergestellten Impfdosen lieferbar sein. Bayer wiederum stellt ein Werk in Wuppertal zur Verfügung, Start soll im letzten Quartal 2021 sein. 

Solche Verbünde sind kurzfristig die beste Lösung, um spürbar Kapazitäten zu erhöhen und die Impfungen landesweit voranzubringen. Hier sind die Unternehmen also schon sehr gut unterwegs. Doch klar ist auch, dass die Ausweitung von Kapazitäten nicht nur wenige Tage oder Wochen dauert. Daneben kann die allgemeine Stärkung des pharmazeutischen Produktionsstandorts auch mit staatlicher Unterstützung über die Schaffung langfristig wirkender stabiler Rahmenbedingungen eine gute zukunftsgerichtete Strategie sein.

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