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Syrien-Konflikt IW-Nachricht 28. August 2013

Ölmarkt fürchtet Eskalation

Seit zwei Jahren herrscht in Syrien Bürgerkrieg. Mit dem erwarteten Militärschlag der USA steigt nun die Sorge, dass sich der Konflikt ausweitet. Als Folge davon ist der Ölpreis spürbar gestiegen. Und das, obwohl Syrien selbst kaum Öl für die Weltmärkte liefert. Eine Eskalation könnte die Preise dennoch weiter nach oben treiben.

Konflikte im mittleren Osten führen immer zu Unsicherheiten über die Ölversorgung. Schließlich ist die Region der wichtigste Öllieferant der Welt – beinahe jedes dritte Fass des schwarzen Goldes kommt aus dem arabischen Raum. Eine deutliche Einschränkung der Förder- und Exportmöglichkeiten würde die Ölverbraucher weltweit empfindlich treffen.

Entsprechend wird der Bürgerkrieg in Syrien mit Sorge betrachtet, obwohl Syrien selbst kein bedeutender Spieler im Ölgeschäft ist: Im Jahr 2011 förderte das Land nur 327.000 Barrel – also rund 52 Millionen Liter – am Tag, dies entsprach etwa dem Produktionsniveau von Vietnam. Im Zuge des Bürgerkrieges hat sich die Ölförderung halbiert und lag 2012 mit 164.000 Barrel täglich nur noch auf dem Niveau von Italien. Die Jahresproduktion Syriens entspricht damit in etwa dem, was Saudi Arabien, der weltgrößte Öllieferant, in fünf Tagen produziert. Der Weltmarktanteil syrischen Öls liegt gerade einmal bei 0,2 Prozent. Selbst wenn Syriens Öllieferungen vollständig ausblieben, würde dies also keinen nennenswerten Einfluss auf die weltweite Versorgung haben.

Kritischer kann es jedoch werden, wenn sich der Konflikt ausweitet und beispielsweise der Iran mit einbezogen wird. Denn wenn am Persischen Golf wichtige Transportrouten bedroht werden, hätte dies erhebliche Turbulenzen auf den Märkten und einen deutlichen Preisanstieg zur Folge.

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