Unter der Corona-Krise leiden zwar alle Wirtschaftsbereiche, aber längst nicht in gleichem Ausmaß, zeigen neue IW-Berechnungen: Demnach sind die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie vor allem für die Industrie in Niedersachsen und Süddeutschland bedrohlich.
Corona-Krise: Automobil-Regionen leiden besonders
Die Corona-Krise trifft inzwischen die gesamte Wirtschaft: Produktionen müssen heruntergefahren werden oder stehen komplett still, viele Dienstleistungsunternehmen mussten schließen, andere Betriebe laufen höchstens auf Sparflamme. Allerdings sind nicht alle Bundesländer gleichermaßen stark betroffen, zeigen neue IW-Berechnungen: Überdurchschnittlich stark sind die Corona-Folgen für die Industrie in Niedersachsen, Baden-Württemberg und Bayern. Hessen und Nordrhein-Westfalen kommen dagegen etwas glimpflicher davon.
Lockdown bis Ende Juni denkbar
Der Grund: In Niedersachen und in Süddeutschland spielt die Automobilindustrie eine deutlich größere Rolle als in anderen Bundesländern. Im besonders negativen Fall könnte der Lockdown bis Ende Juni dauern – dann würde die gesamte Wertschöpfung in Baden-Württemberg nach IW-Berechnungen sogar um zwölf Prozent schrumpfen, zwei Prozent mehr als im Bundesdurchschnitt.
Corona kommt zur Unzeit
„Für die Automobilbranche kommt Corona zur Unzeit“, sagt IW-Wissenschaftsleiter Hubertus Bardt. „In der Branche und in den Regionen, in denen viele Automobilunternehmen angesiedelt sind, ist die Sorge wegen des Strukturwandels ohnehin groß.“ Die Auswirkungen der Corona-Pandemie erschweren die Situation weiter.

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Starke Preisanstiege dominierten die internationalen Metallmärkte im Oktober. Mehrere Metalle erreichten historische Höchststände. Auch das Preisniveau für deutsche Metalleinkäufer hat den bisherigen Rekordwert mit großem Abstand überschritten.
IW
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