1. Home
  2. Presse
  3. IW-Nachrichten
  4. Vergleichsarbeiten sind extrem wichtig
Zeige Bild in Lightbox Vergleichsarbeiten sind extrem wichtig
(© Foto: Robert Kneschke - Fotolia)
Bildungssystem IW-Nachricht 5. Mai 2014

Vergleichsarbeiten sind extrem wichtig

Gewerkschaften und Lehrerverbände kritisieren in einem gemeinsamen Manifest die Vergleichsarbeiten, die bundesweit in den Klasse 3 und 8 geschrieben werden. Der Vorwurf: Vergleichsarbeiten verschärfen den Leistungsdruck und belasten Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler. Doch die erfolgreiche Weiterentwicklung jedes Bildungssystems ist auf verlässliche, vergleichbare Daten angewiesen.

Der PISA-Schock im Jahr 2000 und die überraschend schlechten Ergebnisse bei den TIMSS-Tests veranlassten die deutsche Kultusministerkonferenz zu einem Wandel von der Steuerung von Inputgrößen wie Stundentafel und Lehrerstellen hin zu Outputgrößen wie Lernerfolgen und Kompetenzen: Zur Qualitätssicherung von Unterricht und Schule wurden Bildungsstandards und Vergleichsarbeiten eingeführt. Vergleichsarbeiten sind schriftliche Tests, die flächendeckend und jahrgangsbezogen untersuchen, welche Kompetenzen Schülerinnen und Schüler zu einem bestimmten Zeitpunkt erreicht haben. Die Vergleichsarbeiten dienen dabei nicht der Kontrolle der Lehrer oder Schulen, sondern helfen bei der Steuerung des Bildungssystems.

Studien wie PISA zeigen, dass Länder mit Zentralprüfungen und standardisierten Vergleichsarbeiten bessere Ergebnisse erreichen. Damit Schulen und Schüler in Deutschland profitieren, müssen die Potenziale der Vergleichsarbeiten umgesetzt werden: Vielfältige Vergleichsmöglichkeiten zum Lernstand der eigenen Klasse können Lehrkräften dabei helfen, ihren Unterricht zu entwickeln, sie begründen Fördermaßnahmen und geben eine Leistungsrückmeldung, um daraufhin den Unterricht im Kollegium besser abzustimmen.

Die Rahmenbedingungen hierfür haben die Länder deutlich verbessert: Kamen im Jahr 2000 rechnerisch noch 20,6 Schüler auf einen Grundschullehrer, so sind dies im Jahr 2012 nur noch 16,6 Schüler. Auch in den weiterführenden Schulen wurde die Ausstattung verbessert. Die Belastungen der Vergleichsarbeiten sollten folglich von den Schulen getragen werden können.

Diskussionsrunde zum Thema im alpha-Forum Wissenschaft im Bayerischen Rundfunk.

Mehr zum Thema

Artikel lesen
Bildungspolitik
Axel Plünnecke Veranstaltung 12. Dezember 2024

IW-Agenda 2030: Bildungspolitik

Im Vorfeld der vorgezogenen Bundestagswahl, die am 23. Februar 2025 stattfinden soll, wird das Institut der deutschen Wirtschaft in einer virtuellen Veranstaltungsreihe die wichtigsten wirtschaftspolitischen Handlungsfelder ausleuchten. Jede Woche ein Termin, ...

IW

Artikel lesen
Axel Ekkernkamp* / Michael Hüther im Tagesspiegel Gastbeitrag 2. November 2024

Inklusion an Schulen: Lasst den Eltern das Wahlrecht!

Alle Kinder in eine Schule? Die Politik fordert das. Sie will keine Förderschulen mehr. Aber die eine Schule für alle ist nicht unbedingt die beste Antwort, schreiben IW-Direktor Michael Hüther und Axel Ekkernkamp, Ärztlicher Direktor und Geschäftsführer ...

IW

Mehr zum Thema

Inhaltselement mit der ID 8880