Spiegel Online hat sechs Prominente aus Politik und Ökonomie gefragt, was sie vom bedingungslosen Grundeinkommen halten – und warum. IW-Direktor Michael Hüther schreibt dazu: Ein monatlicher Freibetrag ist eine gesellschaftliche Utopie, der die Welt überfordern würde.
Bedingungsloses Grundeinkommen macht verantwortungslos und unfrei
Den Deutschen ist ein selbstbestimmtes Leben von höchstem Wert, die Erwerbsarbeit ist dafür von herausragender Bedeutung. 70 Prozent sagen: Wer mehr leistet, der soll auch mehr verdienen.
Dagegen steht die Idee eines bedingungs- oder treffender leistungslosen Grundeinkommens. Leistungslos bedeutet zugleich verantwortungslos, denn der Einzelne ist unabhängig von jeder Voraussetzung anspruchsberechtigt. Das funktioniert allenfalls in engen und dichten sozialen Netzen wie der Familie, nicht aber in fluiden Großgesellschaften.
Wer die Leistungsgerechtigkeit aufgibt, der hebelt die Chancengerechtigkeit für viele aus, weil es nicht mehr lohnend erscheint, die Chancen auch zu nutzen. Staatsausgaben, die so deutlich erkennbar Fehlanreize haben, stellen zugleich die Fairness der Besteuerung infrage. Man besteuert Leistungseinkommen für leistungsloses Einkommen.
Gesellschaftliche Utopien überfordern die reale Welt, weil sie lebenspraktisch nicht funktionieren. Ein solches Grundeinkommen macht nicht unabhängig, sondern unfrei.
Die Antworten von Norbert Blüm, Hans-Christian Ströbele, Sven Giegold, Thomas Straubhaar und Katja Kipping finden Sie auf spiegel.de.
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