Vor der Sommerzeit zeigen die internationalen Metallmärkte keine einheitliche Richtung. Eisenerz wird im Juni allerdings deutlich teurer, schreibt IW-Geschäftsführer Hubertus Bardt in einem Gastbeitrag für die Börsen-Zeitung.
IMP-Index: Uneinheitliche Metallmärkte
Vor der Sommerzeit haben die internationalen Metallmärkte sich sehr uneinheitlich entwickelt. Preisanstiege und Rückgänge der wichtigsten Metalle für die deutsche Industrie haben sich im Juni insgesamt weitgehend aufgehoben.
Der Industriemetallpreisindex (IMP-Index), der monatlich vom Institut der deutschen Wirtschaft erstellt wird und die Preisentwicklung der bedeutendsten Importmetalle auf Euro-Basis abbildet, hat sich zuletzt nur geringfügig verändert. Der IMP-Index lag im Juni gerade einmal 0,9 % oder 4,6 Punkte höher als im Mai und hat damit einen Wert von 491,8 Punkten erreicht. Die Kostensteigerung für die verarbeitenden Firmen liegt deutlich unter dem Rückgang der letzten Monate. Zwischen Januar und Mai war der IMP-Index um 45,4 Punkte oder 8,5% zurückgegangen – zehnmal stärker als die aktuelle Gegenentwicklung.
Auch wenn das Preisniveau in Summe fast unverändert geblieben ist, gab es bei den einzelnen Metallen spürbare Ausschläge. Deutlich nach oben ging es auf den globalen Märkten in Dollar abgerechnet für Eisenerz und Zink. Eisenerz, das am stärksten schwankende Metall im Index-Warenkorb, ist im Juni um7,9% teurer geworden, Zinn um 6,6%. Nach oben ging es mit 2,2% auch für das Indexschwergewicht Kupfer sowie für Blei, das 1,9% zulegte. Auf der Gegenseite stehen insbesondere Aluminium, Nickel und Zinn, die alle auf dem 12-Monats-Tief liegen. Aluminium verbilligte sich um 3,7%, Nickel um 3,4% und bei Zinn waren es ganze 4,0%. Auch die beiden Edelmetalle haben an Wert verloren. Gold notierte im Juni um 2,5% leichter als im Vormonat, Silber sogar um 3,5%.
Die Wechselkursentwicklung hatte hingegen im Juni kaum eine Wirkung für die in Euro kalkulierenden Unternehmen. Der Euro hat im letzten Monat zwar minimal abgewertet, was Importe tendenziell verteuert. Ohne diesen Effekt wäre der Anstieg des IMP-Index mit 0,7 Punkten jedoch noch geringfügig niedriger ausgefallen.
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