Schwäche des Dollar sorgt für Entlastung bei heimischen Rohstoffeinkäufern, schreibt IW-Geschäftsführer Hubertus Bardt in einem Gastbeitrag für die Börsen-Zeitung.

IMP-Index: Preise für Eisenerz und Edelmetalle fester
Nachdem sich das Preisniveau für die wichtigsten Importmetalle in den letzten Monaten stabil seitwärts bewegt hat, kam es im November bei einer Reihe von Metallen zu spürbaren Veränderungen der Weltmarktpreise. Dass sich das kaum auf das Preisniveau für heimische Abnehmer ausgewirkt hat, ist dem gegenüber dem Dollar gestiegenen Euro zu verdanken.
Mit dem Industriemetallpreis-Index (IMP-Index), der monatlich vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) veröffentlicht wird, wird das Preisniveau der wichtigsten nach Deutschland eingeführten Metalle in Euro abgebildet. Damit wird die Perspektive der heimischen Branchen eingenommen, die diese Metalle weiterverarbeiten.
Der IMP-Index zeigte im November einen leichten Aufwärtstrend. Nach einem Plus von 1,3% erreichte er 497,5 Punkte. Damit liegt der Index seit Mai weiterhin unter der 500-Punkte-Marke. Schon zuvor schwankte der Index seit dem Frühjahr 2021 rund um dieses Niveau – unterbrochen nur durch die Preisspitzen in der Coronakrise.
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Auch wenn das Gesamtbild stabil ist, gab es bei den Weltmarktpreisen von einzelnen Metallen doch erhebliche Ausschläge. Spitzenreiter ist Eisenerz, das auf Dollarbasis mehr als 10% teurer geworden ist als im Oktober. Gegenüber dem Vorjahresmonat lag das Plus sogar bei gut 40%. Deutlich nach oben ging es auch bei den Edelmetallen Silber (5%) und Gold (3,5%). Auch Zink (3,9%) und das Indexschwergewicht Aluminium (3,2%) legten spürbar zu.
Schwächer ausgeprägt waren die Aufwärtsbewegungen bei Blei (3,2%) und Aluminium, das mit einem Plus von nur 0,5% praktisch stabil blieb. Auf der Gegenseite stehen Zinn (−1,5%) und vor allem Nickel, das mit einem Minus von 6,9% seinen Sinkflug fortsetzte und nun ein Drittel unter dem Wert des Vorjahresmonats notiert.
Die Schwäche des Dollar beziehungsweise die Aufwertung des Euro haben quer über alle Metallimporte für Entlastung bei heimischen Einkäufern gesorgt. Ohne den Wechselkurseffekt wäre der IMP-Index statt um 1,3% um ganze 3,7% gestiegen und hätte die 500-Punkte-Marke wieder überschritten. Damit wurde die Aufwärtstendenz auf den Weltmetallmärkten durch diesen Effekt um fast zwei Drittel reduziert – zum Vorteil der weiterverarbeitenden Industrie.

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