Neben Energie und Agrarrohstoffen wie Weizen sind auch die Metallmärkte durch den russischen Überfall auf die Ukraine in Aufruhr versetzt worden. Nach den starken Preissteigerungen im ersten Kriegsmonat verharren die meisten Metalle nun auf dem hohen Niveau, schreibt IW-Wissenschaftleiter Hubertus Bardt in einem Gastbeitrag für die Börsen-Zeitung.
IMP-Index: Metallpreise verharren im zweiten Kriegsmonat auf hohem Niveau
Hohe Preise für Rohstoffe und Vorprodukte sowie zunehmende Lieferschwierigkeiten belasten inzwischen fast alle Unternehmen. Ein Embargo für russisches Öl sowie das bereits beschlossene Ende der Kohleimporte aus Russland bedeuten, dass bestehende Lieferstrukturen umgestellt werden müssen. Unsicherheiten über die künftige Gasversorgung bereiten den Unternehmen weiterhin große Sorge. Hohe Energiepreise stellen die Wettbewerbsfähigkeit einzelner Firmen in Frage.
Neben Energie und Agrarrohstoffen wie Weizen sind auch die Metallmärkte durch den russischen Überfall auf die Ukraine in Aufruhr versetzt worden. Nach den starken Preissteigerungen im ersten Kriegsmonat verharren die meisten Metalle nun auf dem hohen Niveau.
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Diese Entwicklung zeichnet auch der Industriemetallpreis-Index (IMP-Index) des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln nach, der das Kostenniveau der wichtigsten Importmetalle abbildet. Nach einem Anstieg von fast 10 % im März ging es im April noch einmal um 0,6 % nach oben. Der neue Rekordwert liegt nun bei 606,9 Punkten. Während die Rohstoffmärkte weitgehend stagnierten, brachten Wechselkursänderungen zusätzliche Belastungen für deutsche Metallverarbeiter. Da der Euro im März erneut schwächer notierte, haben sich Importe weiter verteuert. Ohne diesen Effekt wäre der IMP-Index nicht gestiegen, sondern um gut 1 % gefallen.
Eisenerz ein Fünftel fester
Teurer geworden ist von März auf April vor allem Zink. Hier betrug der Preisanstieg auf Euro-Basis 12 %; damit liegt Zink jetzt fast 27 % über dem Wert vom Jahresanfang. Auch Blei (+3,4 %), Eisenerz (+1,4 %) und Kupfer (+1,2 %) haben noch einmal zugelegt. Blei und Kupfer sind seit Jahresbeginn um 7 % bzw. 9 % teurer geworden, Eisenerz stieg sogar um 19 %.
Abwärtskorrekturen gab es im April bei Aluminium (−5,5 %), Nickel (−0,5 %) und Zinn (−0,4 %). Nach den vorherigen dramatischen Preisexplosionen kostet Nickel aber weiterhin 55 % mehr als im Januar, bei Aluminium sind es 13 %, bei Zinn 8 %. Uneinheitlich waren auch die Edelmetalle. Gold stieg um 1,3 %, während Silber 1,2 % nachgab. Seit Jahresbeginn sind beide rund 11 % im Plus. Für die metallverarbeitenden Unternehmen ist insgesamt keine systematische Entlastung in Sicht.
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