Seit Anfang vergangenen Jahres zeigen die Preiskurven der wichtigsten Industriemetalle nach oben, schreibt IW-Ressourcenökonom Hubertus Bardt in der Börsen-Zeitung.
Gegen den Trend wird Eisenerz billiger
Auch im Oktober ist der Industriemetallpreis-Index (IMP-Index) des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln) wieder leicht gestiegen. Das in Euro gemessene Preisbarometer nahm um 0,9 % oder 2,9 Punkte auf 339,4 Zähler zu. Damit bewegen sich die Notierungen weiterhin auf einem Level, das vor der Finanzkrise noch als kritisch für die verarbeitenden Unternehmen angesehen wurde. Nach den jüngsten Kostenerhöhungen wird den Rohstoffpreisen wieder mehr Aufmerksamkeit geschenkt, nachdem zuvor ein gewisser Gewöhnungseffekt an das gestiegene Niveau eingetreten war.
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Wechselkurs-Verschiebungen
Europäische Unternehmen, die in Euro abrechnen, sahen sich zuletzt mit einer dynamischeren Kostenentwicklung konfrontiert. Ohne die Schwankungen des Euro-Dollar-Wechselkurses wären die Metallpreise in der Berichtszeit nicht gestiegen, sondern um 0,5 % gesunken. In den vier Monaten zuvor hatte der Wechselkurseffekt zu höheren Notierungen auf Euro-Basis geführt. Die Euro-Aufwertung macht Erz- und Metallimporte tendenziell teurer.
Als Kostenbremse hat sich im Oktober Eisenerz erwiesen. Während die Preise der beiden Indexschwergewichte Aluminium und Kupfer um 1,7 % bzw. 3,5 % stiegen, ist Eisenerz, das unter anderem in der Stahlproduktion als Ausgangsstoff benötigt wird, um 13,8 % billiger geworden, was Unternehmen wie Thyssenkrupp und Salzgitter entlastet. Wäre der Eisenerzpreis stabil geblieben, wäre der IMP-Index auf 345 Punkte geklettert. Angesichts der starken Schwankungen der Eisenerznotierungen kann die aktuelle Entlastung aber nicht fortgeschrieben werden, so dass tendenziell ein weiterer Anstieg des IMP-Index-Niveaus wahrscheinlich erscheint.
Auch die Edelmetalle Gold und Silber haben sich im Oktober um 2,6 % bzw. 2,8 % verbilligt. Zinn notierte auf Dollar-Basis 2,0 % günstiger. Angestiegen sind hingegen die Preise für Blei (+ 5,2 %), Zink (+ 4,7 %) und Nickel (+ 1,1 %).
Heimische Förderung sorgt für mehr Versorgungssicherheit
In der Frankfurter Allgemeinen analysiert IW-Geschäftsführer Hubertus Bardt die Versorgungssicherheit in Deutschland. Er geht der Frage nach, welchen Beitrag zur Unabhängigkeit die heimische Gasförderung leisten könnte.
IW
Bauch schlägt Kopf
Warum es den Deutschen zu gut geht und der Wohlstand gefährdet ist – mit dieser Frage beschäftigt sich IW-Kommunikationsleiter Knut Bergmann in einem Gastbeitrag für Die Politische Meinung, einer Zeitschrift der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung.
IW