Auch in Zeiten eines wirtschaftlichen Booms und sinkender Arbeitslosigkeit ebbt die Debatte über die Entwicklung der Lohnungleichheit in Deutschland nicht ab. So wird häufig angeführt, dass Personen mit niedrigen Einkommen nicht oder nur unzureichend vom Wirtschaftswachstum profitieren.
3. Institutskolloquium: Löhne und Lohnstrukturen
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Auch in Zeiten eines wirtschaftlichen Booms und sinkender Arbeitslosigkeit ebbt die Debatte über die Entwicklung der Lohnungleichheit in Deutschland nicht ab. So wird häufig angeführt, dass Personen mit niedrigen Einkommen nicht oder nur unzureichend vom Wirtschaftswachstum profitieren.
Auch wenn sich in den letzten Jahren der Trend zu einer größeren Lohnspreizung offenbar nicht fortgesetzt hat, ist doch festzuhalten, dass seit Mitte der 1990er Jahre die Ungleichheit in den Markteinkommen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland so stark wie in kaum einem anderen Land der Europäischen Union zugenommen hat. Der Anteil der Personen in Deutschland, die nach den gängigen Kriterien im Niedriglohnsektor arbeiten, erreicht im europäischen Vergleich heute einen Spitzenwert. Ist dies der Preis, der für die gute Beschäftigungsentwicklung zu zahlen ist? Oder gibt es einen Spielraum, die Lohnungleichheit zu reduzieren, ohne Jobs zu gefährden? Wie steht es überhaupt um die Lohngerechtigkeit in Deutschland?
Wie entwickeln sich die geschlechtsspezifischen Lohnunterschiede? Welche Rolle spielen außermarktliche Einflussfaktoren bei der Lohnfindung? Darüber hinaus stellen sich auch auf der Makroebene viele Fragen: Ist das gesamtwirtschaftliche Lohnniveau angesichts des internationalen Wettbewerbs an-gemessen? Welche Lohnreaktionen sind angesichts der zu erwartenden Schrumpfung des Arbeitskräftepotenzials und der bereits heute bestehenden Rekrutierungsprobleme in Teilbereichen des Arbeitsmarktes zu erwarten? Und wie flexibel passen sich Löhne in Deutschland an veränderte wirtschaftliche Rahmenbedingungen an?
Trotz einer Vielzahl von theoretischen und empirischen Arbeiten, die sich mit Löhnen und Lohn-strukturen beschäftigen, gibt es noch viele offenen Fragen. Im Rahmen des 3. Institutskolloquiums von IAB, IMK, IW und WSI am 19. November 2018 wollen sich deshalb Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dieser Institute gemeinsam mit externen Expertinnen und Experten diesen Themen widmen. Hierzu laden wir Sie herzlich ein.
3. Institutskolloquium: Löhne und Lohnstrukturen
Programm
Michael Grömling: Messung und Interpretation der makroökonomischen Verteilung
Präsentation
Helena Schneider: Lohngerechtigkeit in Deutschland
Präsentation
Bernd Fitzenberger: Lohnungleichheit in Deutschland – Fakten, Daten, Analysen
Präsentation
Sabine Klinger / Enzo Weber: Low Wage Growth in Germany? Don't Blame the Migrants!
Präsentation
Michaela Fuchs / Anja Rossen / Antje Weyh / Gabriele Wydra-Somaggio: Regionale Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen
Präsentation
Yvonne Lott: Lohnstrafe für Mutterschaft? – Einkommen von Müttern nach beruflichem Status, flexiblen Arbeitsarrangements und Jobmerkmalen
Präsentation
Kaufkraft: Starnberger können sich doppelt so viel leisten wie Offenbacher
Wo lebt es sich besonders günstig, wo eher teuer? Eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt, in welcher Region sich die Menschen am meisten von ihrem Geld leisten können – mit teils beträchtlichen Unterschieden.
IW
Streikschäden vermeiden: Was bringt die Schlichtung?
Weil Streiks Schaden anrichten können, sind sie ein zentrales Druckmittel der Gewerkschaften in Tarifauseinandersetzungen. Sie dürfen jedoch nur das letzte Mittel sein. Schlichtungen sind ein erfolgreicher Weg, um Tarifkonflikte beizulegen. Sie sollten daher ...
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