Wachstum in der Kritik
Weniger ist (manchmal) mehr
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Wachstum in der Kritik
Die deutsche Wirtschaft wächst nach der schweren Wirtschaftskrise wieder stärker als erwartet. Was für viele eine frohe Botschaft ist, wird von Wachstumskritikern mit Argwohn betrachtet. Die einen freuen sich über steigende Gewinne und sprudelnde Steuereinnahmen, die anderen befürchten, dass Nachhaltigkeit und Generationengerechtigkeit im Aufschwung wieder einmal auf der Strecke bleiben.
Lehren aus der Krise haben beide Gruppen nicht gezogen, so scheint es. Bei den einen sind kurzfristige Gewinnmaximierung oder kostspielige Wahlgeschenke wieder gefragt, ohne Rücksicht auf längerfristige Ziele. Von den anderen wird weiterhin pauschal die Marktwirtschaft verteufelt, statt differenziert auch die Fehlsteuerungen und fehlenden Anreize für langfristige Strategien bei politischen Institutionen zu sehen.
Zwischen diesen Extrempositionen sondiert das XXIII. Wirtschaftsethische Forum die Chancen für nachhaltiges Wachstum. Grundsätzlich ist Wachstum der Schlüssel für unseren Wohlstand. Und die Wirtschaft wächst am besten auf flexiblen Märkten – innerhalb einer Wettbewerbsordnung. Damit ist jedoch nicht „Wachstum um jeden Preis“ gemeint, im Gegenteil, unternehmerisches Handeln sollte immer an ein Wertefundament gebunden sein und eine langfristige Strategie verfolgen. Müssen dafür der Marktwirtschaft Fesseln angelegt werden, auch wenn diese als Wohlstandsbremse wirken? Welche Verantwortung für nachhaltiges Wachstum haben die Unternehmen, was kann die Politik und was kann jede(r) einzelne als Konsument(in), Arbeitnehmer(in) und Bürger(in) tun? Unter welchen Bedingungen kann weniger mehr sein? Gibt es Sättigung? Welche Lehren können wir aus der Geschichte ziehen?

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