Die Sommerbefragung 2024 des ZIA-IW-Immobilienstimmungsindex (ISI) dokumentiert erneut eine spürbare Stimmungsaufhellung der Immobilienunternehmen. Im Vergleich zum Vorquartal steigt sowohl die Einschätzung der Geschäftslage von 5,0 auf 15,6 als auch die Erwartungshaltung von -2,9 auf 11,5 Punkte.
Aktuelle Ergebnisse des ZIA-IW-Immobilienstimmungsindex (ISI): Verbesserte Stimmung trotz schwieriger Lage
Gutachten im Auftrag des ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss e.V.
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Die Sommerbefragung 2024 des ZIA-IW-Immobilienstimmungsindex (ISI) dokumentiert erneut eine spürbare Stimmungsaufhellung der Immobilienunternehmen. Im Vergleich zum Vorquartal steigt sowohl die Einschätzung der Geschäftslage von 5,0 auf 15,6 als auch die Erwartungshaltung von -2,9 auf 11,5 Punkte.
Das ist jeweils ein deutliches Plus von 10,6 bzw. 14,4, sodass die Erwartungen nun auch wieder ins Positive rutschen. Das Immobilienklima klettert auf 13,6, was den besten Wert seit dem Beginn des Überfalls Russlands auf die Ukraine und dem Zinssprung im Jahr 2022 markiert. Die Hauptgründe für die Verbesserungen liegen in der Erwartung moderat rückläufiger Bauzinsen, relativ konstanter und teilweise sinkender Bau- und Energiekosten und der teilweise wieder zurückkehrenden Nachfrage. Trotz weiterhin herausfordernder Lage lassen diese Ergebnisse auf ein Ende der seit zwei Jahren andauernden Schwächephase hoffen. Die Ergebnisse im Einzelnen:
- Der Bürosektor erholt sich weiter stetig und verzeichnet ein erneutes Plus sowohl bei der Geschäftslage als auch bei den Erwartungen. Die Lage erreicht einen Wert von 17,0 Punkten (+8,3 im Vergleich zum Vorquartal) und die Erwartungen von 13,6 Punkten (+19,4). Damit blickt dieser Teilmarkt zum ersten Mal seit dem Frühjahr 2022 wieder positiv in die Zukunft. Gleichzeitig bestätigt sich die Beobachtung der letzten Befragungsrunden, dass der Bürosektor am stabilsten durch die aktuelle Schwächephase kommt, da die Bürobeschäftigung nicht wie befürchtet eingebrochen ist und die Renditen stetig steigen. Die Geschäftsführer und leitenden Angestellten der Bürounternehmen geben als einziges Teilsegment eine sowohl positive Lageeinschätzung als auch Erwartungshaltung an. Das Immobilienklima erreicht einen Wert von 13,6 (+13,9).
- Im Handelsimmobiliensektor zeigt sich weiterhin ein uneinheitliches Bild mit wechselnder Stimmung. Positiv hervorzuheben ist dieses Mal, dass die Geschäftslage mit 52,2 Punkten (+34,8) wieder als sehr gut eingeschätzt wird. Dies ist auf die Einzelhandelsumsätze zurückzuführen, die sich im Frühjahr 2024 äußerst robust entwickelt haben. Gleichwohl bleibt die Erwartungshaltung trotz Verbesserung im Vergleich zum Vorquartal schwach. Bei den Erwartungen wird ein Wert von Null gemessen, was bedeutet, dass sich die pessimistischen und optimistischen Unternehmen genau die Waage halten. Das Immobilienklima steigt auf 24,6 (+13,8).
- Im Wohnsegment verbessern sich die Lage auf 33,3 (+18,1) und die Erwartungen auf 0 (+7,6). Damit wird zum ersten Mal seit 2022 keine negative Erwartungshaltung mehr gemessen. Das Immobilienklima verbessert sich auf 16,0 (+12,5) Punkte. Ursachen für den jüngsten Aufschwung dürften die besseren Zins-Perspektiven und die weiter nachlassenden Preissteigerungen im Wohnungsbau und bei der Energie sein.
- Im Projektentwicklersegment trübt sich die Geschäftslage nach den deutlichen Verbesserungen im letzten Quartal geringfügig ein. Gemessen wird ein Wert von -28,6, was einen Rückgang von -1,3 im Vergleich zum Vorquartal darstellt. Die Erwartungshaltung hellt sich jedoch mit einem Plus von 43,5 weiter deutlich auf und erreicht einen Wert von 17,9. Das Immobilienklima legt damit auch in diesem Segment zu und kommt nun auf 10,0 (+17,9). Ursächlich hierfür dürften eine Entspannung bei den Baukosten sowie die nun wieder stärker erhoffte Rückkehr der Neubaunachfrage sein.
- Die Sonderfrage widmet sich diesmal den politischen Maßnahmen zur Wirtschaftswende. Am wichtigsten ist für die Immobilienunternehmen ein allgemeiner Bürokratieabbau (58,8 Prozent), der Verzicht auf neue, kostenerhöhende Vorgaben (53,5 Prozent) und die Digitalisierung der Verwaltung (39,9 Prozent). Darüber hinaus wird insbesondere von den Projektentwicklern und der Wohnungswirtschaft gefordert, dass die Steuerbelastung der Unternehmen gesenkt wird (insgesamt 24,7 Prozent).
Über den ZIA-IW-Immobilienstimmungsindex (ISI)
Seit dem Jahr 2014 befragt das IW vierteljährlich deutsche Immobilienunternehmen nach ihrer Geschäftslage. Seit 2020 wird die Befragung in Kooperation mit dem Zentraler Immobilien Ausschuss e.V. (ZIA) erstellt und unter dem Namen ZIA-IW-Immobilienstimmungsindex (ISI) veröffentlicht. Der Index liefert zeitnahe Informationen über die Lage und Erwartungen von Immobilienunternehmen, also Bestandshalter von Immobilien, Finanzierer und Dienstleister von Immobilien und Projektentwicklern. Die Abfrage der Geschäftsführer und leitenden Angestellten hinsichtlich ihrer Einschätzung der Geschäftslage und Erwartungen dient zur aktuellen und prospektiven Beurteilung der konjunkturellen Entwicklung und zur Erhöhung der Transparenz des deutschen Immobilienmarktes. Subindizes für die vier wichtigsten Teilmärkte (Büro, Handel, Wohnen, Projektentwickler) zeigen ein differenziertes Bild der Stimmungslage im deutschen Immobilienmarkt. Das Unternehmenspanel der Befragung hat mittlerweile eine Größe von gut 400 Firmen.
Die Befragung ist als klassische Konjunkturumfrage konzipiert, in der die individuellen Einschätzungen der Geschäftsführer und Vorstände für ihre einzelnen Unternehmen abgefragt werden. Neben den beiden klassischen Fragen zur Lage und den Aussichten des eigenen Unternehmens, werden auch Fragen zu den Preis- und Mietentwicklungen, den Bestandsveränderungen sowie beispielsweise den Finanzierungsbedingungen gestellt. Die Zusammenführung der Einzelergebnisse zur Lage und den Aussichten erfolgt nach der Saldenmethode, bei der die prozentualen Anteile der drei Antwortkategorien aller Umfrageteilnehmer (gut, neutral, schlecht) saldiert werden. Dabei wird der Anteil der negativen Antworten von dem Anteil der positiven Antworten abgezogen, während der Anteil der neutralen Antworten für den Saldo keine Rolle spielt. Das Ergebnis wird auf Basis von Größenklassen gewichtet, um den unterschiedlichen Unternehmensgrößen Rechnung zu tragen. Durch dieses Vorgehen entstehen gewichtete und aggregierte Salden für die aktuelle Geschäftslage und die Geschäftserwartungen für die nächsten 12 Monate.
Aktuelle Ergebnisse des ZIA-IW-Immobilienstimmungsindex (ISI): Verbesserte Stimmung trotz schwieriger Lage
Gutachten im Auftrag des ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss e.V.
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Aktuelle Ergebnisse des ZIA-IW-Immobilienstimmungsindex (ISI): Stimmungsrückschlag in der Immobilienwirtschaft
Die Herbstbefragung 2024 des ZIA-IW-Immobilienstimmungsindex (ISI) offenbart einen Rückschlag in der Stimmungslage der Unternehmen, nachdem sich die Einschätzungen zuletzt aufgehellt hatten.
IW
Der neue ZIA-IW Immobilienstimmungsindex: Warum sich die Stimmungslage in der Immobilienwirtschaft wieder aufhellt
Wohnungsbaukrise, Insolvenzen, fallende Preise – derzeit liest man wenig Gutes über die Immobilienwirtschaft. Dennoch scheint sich die Stimmungslage aufzuhellen, wie der neue ZIA-IW Immobilienstimmungsindex zeigt. Über die Gründe spricht IW-Immobilienexperte ...
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