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Ralph Henger / Michael Voigtländer Gutachten 20. September 2024 Aktuelle Ergebnisse des ZIA-IW-Immobilienstimmungsindex (ISI): Stimmungsrückschlag in der Immobilienwirtschaft

Die Herbstbefragung 2024 des ZIA-IW-Immobilienstimmungsindex (ISI) offenbart einen Rückschlag in der Stimmungslage der Unternehmen, nachdem sich die Einschätzungen zuletzt aufgehellt hatten.

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Stimmungsrückschlag in der Immobilienwirtschaft
Ralph Henger / Michael Voigtländer Gutachten 20. September 2024

Aktuelle Ergebnisse des ZIA-IW-Immobilienstimmungsindex (ISI): Stimmungsrückschlag in der Immobilienwirtschaft

Gutachten im Auftrag des ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss e.V.

Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Institut der deutschen Wirtschaft (IW)

Die Herbstbefragung 2024 des ZIA-IW-Immobilienstimmungsindex (ISI) offenbart einen Rückschlag in der Stimmungslage der Unternehmen, nachdem sich die Einschätzungen zuletzt aufgehellt hatten.

Im Vergleich zum Vorquartal sinkt die Einschätzung der Geschäftslage von 15,6 auf 2,0 Punkte, die Erwartungen haben sich aber von 11,5 auf 19,3 Punkte verbessert. Insgesamt sinkt das Immobilienklima damit jedoch von 13,6 auf 10,5. Die Ergebnisse spiegeln die gesamtwirtschaftliche Eintrübung der Lage aufgrund der konjunkturellen Stagnation. Zudem gibt es weiterhin große geopolitische Unsicherheiten. Hoffnungsvoll stimmt allerdings, dass sich zumindest in einigen Segmenten die Erwartungen für die nächsten 12 Monate weiter aufgehellt haben. Die Ergebnisse im Einzelnen:

  • Nachdem sich im Bürosektor die Geschäftslage über zwei Quartale erholt hat, gab es im 3. Quartal einen Rückgang um 10,6 Punkte auf einen Wert von 6,3. Auch die Erwartungen haben sich leicht eingetrübt auf einen Wert von 12,7 (-0,9 Punkte). Das Immobilienklima sinkt damit um 5,8 auf 9,5 Punkte. Die strukturelle Herausforderung des mobilen Arbeitens wurde bislang durch den stetigen Anstieg der Bürobeschäftigung zumindest teilweise kompensiert, was sich positiv auf die Geschäftslage ausgewirkt hat. Allerdings drückt nun die schwierige konjunkturelle Lage auch auf die Beschäftigung und die Investitionsneigung. Damit werden Bürokäufe und Neu-Anmietungen belastet, wenngleich sich der Dienstleistungssektor insgesamt robuster darstellt als das verarbeitende Gewerbe.
  • Im Handelsimmobiliensektor zeigen sich weiterhin sehr hohe Volatilitäten in der Stimmungslage. Der sehr starke Zuwachs in der Geschäftslage wurde diesmal durch einen sehr drastischen Rückgang revidiert. Die Geschäftslage sinkt um 59,3 auf -7,2 Punkte. Die Erwartungen hingegen steigen um 14,3 Punkte und erreichen nun genau diesen Wert. Das Immobilienklima hat damit den Wert von 3,3 Punkten und somit den niedrigsten Wert seit dem 2. Quartal 2024. Die gesamtwirtschaftliche Eintrübung trifft den Einzelhandelsmarkt in besonderer Weise, da auch eine Eintrübung der Konsumausgaben befürchtet wird.
  • Auch im Wohnsegment verschlechtert sich die Beurteilung der Geschäftslage um 12,6 auf nun 20,8 Punkte. Gleichzeitig sind aber die Erwartungen kräftig gestiegen auf 20,8 Punkte (+20,8 Punkte). Da Erwartungen und aktuelle Geschäftslage gleich bewertet werden, beträgt auch der Wert für das Immobilienklima 20,8 Punkte. Insgesamt hat sich damit das Immobilienklima im Wohnsegment seit dem 4. Quartal 2022 kontinuierlich verbessert. Die weiterhin kräftig steigenden Neuvertragsmieten in Kombination mit den Erwartungen an die Zinsentwicklung dürften ursächlich für die positiveren Einschätzungen sein.
  • Im Projektentwicklersegment dagegen trübt sich die Geschäftslage weiter ein. Die Lage wird nur noch mit einem Wert von -46,9 Punkten bewertet, ein Minus von 18,4 Punkten gegenüber dem Vorquartal. Auch die Erwartungen sind auf einen Wert von 42,9 Punkten gesunken (-14,3 Punkte). Allerdings gehen so zumindest deutlich mehr Unternehmen von einer Verbesserung als von einer Verschlechterung aus. Das Immobilienklima liegt damit aber wieder tief im Minus (-7,2 Punkte). Tatsächlich entwickelt sich die Neubaunachfrage immer noch schleppend, der dringend notwendige Aufschwung bleibt bisher aus.

Die aktuelle Sonderfrage widmet sich der Nachhaltigkeitsberichterstattung der Immobilienunternehmen. Knapp 25 Prozent der befragten Unternehmen sind berichtspflichtig, weitere 27,7 Prozent erstellen derzeit freiwillig einen Bericht. Die größten Probleme sehen die Unternehmen dabei in der mangelnden Verfügbarkeit von Daten und Informationen bei den Partnern (43 Prozent) und den unklaren und uneinheitlichen Prüfstandards (40 Prozent). Weitere 38 Prozent sehen den Kostenaufwand kritisch.

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