Die schwache Wirtschaftslage in Deutschland zeigt sich zunehmend im Arbeitsmarkt. Im Jahresdurchschnitt 2023/2024 sank die Zahl offener Stellen um 4,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf zuletzt rund 1,3 Millionen, während die die Arbeitslosenzahlen um 8,9 Prozent auf zuletzt knapp 1,1 Millionen stieg.
KOFA Kompakt 10/2024: Fachkräftelücken belasten wichtige Wirtschaftszweige
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Die schwache Wirtschaftslage in Deutschland zeigt sich zunehmend im Arbeitsmarkt. Im Jahresdurchschnitt 2023/2024 sank die Zahl offener Stellen um 4,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf zuletzt rund 1,3 Millionen, während die die Arbeitslosenzahlen um 8,9 Prozent auf zuletzt knapp 1,1 Millionen stieg.
Große Fachkräftelücke trotz schwacher Wirtschaftslage
In Folge verringerte sich auch die Fachkräftelücke um 12,8 Prozent und betrug im Jahresdurchschnitt 2023/2024 532.000 offene Stellen, für die deutschlandweit keine passend qualifizierten Fachkräfte arbeitslos gemeldet waren. Historisch betrachtet bleibt die Fachkräftelücke damit auf einem sehr hohen Niveau.
Engpässe in wichtigen Wirtschaftszweigen
Die Auswertungen beleuchten erstmals, in welchen Wirtschaftszweigen die meisten Fachkräfte fehlen. Bei Betrachtung der zehn Wirtschaftszweige mit den absolut größten Fachkräftelücken zeigt sich, dass allein auf sie im Jahresdurchschnitt 2023/2024 mehr als die Hälfte (51,5 Prozent) der gesamtwirtschaftlichen Fachkräftelücke von rund 532.000 nicht besetzbaren offenen Stellen entfällt. Besonders von Engpässen betroffen sind Unternehmen und Betriebe im Sozial- und Gesundheitswesen, in der Bauwirtschaft, in der öffentlichen Verwaltung sowie im Einzelhandel. Engpässe im Sozial- und Gesundheitswesen können dabei indirekte Rückwirkungen auf den Fachkräftemangel in anderen Berufen haben. Ein knappes Angebot an Dienstleistungen der Daseinsfürsorge muss oft privat aufgefangen werden und zwingt beispielsweise Eltern und Pflegende, ihre Wochenarbeitszeiten zu reduzieren.
Fachkräftelücken in wenigen Berufen bremsen ganze Wirtschaftszweige
Meist sind es nur wenige „Kernberufe“, die für die angespannte Fachkräftesituation in den Wirtschaftszweigen mit den größten Fachkräftelücken verantwortlich sind. Ausgenommen davon ist nur der Wirtschaftszweig „Öffentliche Verwaltung, Verteidigung; Sozialversicherung“, denn er bündelt aufgrund der Vielfalt öffentlicher Aufgaben auch eine Vielzahl sehr unterschiedlicher Berufe.
Fokus Metallindustrie
Auch die Metallindustrie ist von Engpässen betroffen. Trotz Produktionsrückgängen und Beschäftigungsabbau in den vergangenen Jahren – auch in Folge gestiegener Energiepreise – werden weiterhin dringend Fachkräfte in produktionsnahen Berufen gesucht. Der Fachkräftemangel im Verarbeitenden Gewerbe trägt wiederum dazu bei, dass Schlüsselindustrien der deutschen Wirtschaft nicht ihr volles Produktionspotenzial ausschöpfen können, was die schwache Konjunktur verstärkt.
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