Die Studie kombiniert Auswertungen der IW-Fachkräftedatenbank auf Basis von amtlichen Daten der Bundesagentur für Arbeit (BA) mit Befragungsdaten aus einer VKA-Mitgliederbefragung, um die Fachkräftesituation und die Entgeltattraktivität in ausgewählten Berufen innerhalb der Dienstleistungsbereiche der VKA aus Sicht von kommunalen Arbeitgebern zu betrachten.
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Fachkräftesituation bei kommunalen Arbeitgebern
Gutachten im Auftrag der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA)
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Die Studie kombiniert Auswertungen der IW-Fachkräftedatenbank auf Basis von amtlichen Daten der Bundesagentur für Arbeit (BA) mit Befragungsdaten aus einer VKA-Mitgliederbefragung, um die Fachkräftesituation und die Entgeltattraktivität in ausgewählten Berufen innerhalb der Dienstleistungsbereiche der VKA aus Sicht von kommunalen Arbeitgebern zu betrachten.
Dabei wird zum einen die Fachkräftesituation am allgemeinen Arbeitsmarkt mit Einschätzungen der VKA-Mitglieder zu Schwierigkeiten bei der eigenen Stellenbesetzung abgeglichen. Zum anderen werden Gehaltsunterschiede zwischen öffentlichem Dienst und Gesamtarbeitsmarkt dargestellt. Aus der Gesamtschau aller Kennzahlen lassen sich detaillierte Handlungsbedarfe im Bereich der Stellenbesetzung sowie der Vergütung ableiten.
Die Analyse zeigt: Große Handlungsbedarfe in Bezug auf die Entgeltattraktivität bestehen in einem und mittlere Handlungsbedarfe in zwölf der betrachteten 20 Berufe, während sieben Berufe keinen diesbezüglichen Handlungsbedarf erkennen lassen. Entgelt-Anpassungen erscheinen vor allem in Berufen mit starken Fachkräfteengpässen geboten. Hierzu zählen beispielsweise Berufe in der IT, im Controlling sowie in der Energie- und Kraftwerkstechnik. Andersherum ist ein Fachkräfteengpass kein hinreichender Indikator für Handlungsbedarf bei Entgelten: In einigen, insbesondere medizinischen und sozialen Berufen besteht trotz teilweise starken Fachkräfteengpässen am Arbeitsmarkt geringer Handlungsdruck bei kommunalen Arbeitgebern im Hinblick auf die Entgeltattraktivität, da die Entgelte im Vergleich zum Gesamtarbeitsmarkt attraktiv sind. Wenn trotz einer hohen Lohnattraktivität große Stellenbesetzungsprobleme bestehen, braucht es andere Maßnahmen zur Verbesserung der Berufs- und/oder Arbeitgeberattraktivität, etwa eine bessere Sichtbarkeit der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben oder der (Azubi-) Rekrutierung.
In Bezug auf die Entgeltattraktivität lässt sich kein generelles Muster bei den Handlungsbedarfen erkennen, nach welchem einzelne Entgeltgruppen stärker von Nachteilen bei der Attraktivität betroffen wären als andere. Es zeigt sich jedoch, dass kommunale Arbeitgeber insbesondere dort größere Rekrutierungsschwierigkeiten haben, wo die Einstiegsgehälter im Vergleich zum Gesamtmarkt geringer ausfallen. Denn große Handlungsbedarfe in Bezug auf die Stellenbesetzung bestehen in 14 und mittlere Handlungsbedarfe in weiteren vier der betrachteten 20 Berufe, während nur zwei Berufe keinen Handlungsbedarf bei Rekrutierungsproblemen erkennen lassen. Damit kommt auch der Beteiligung an und Intensivierung von Aus- und Weiterbildung als Maßnahme zur Bewältigung des Fachkräftemangels eine hohe Relevanz zu. Denn zur Gewinnung neuer Fachkräfte braucht es gezielte Qualifizierungsmaßnahmen für Quereinsteigende oder eine verstärkte Ausbildung von Nachwuchsfachkräften.
Über die Detailabfrage der 20 Berufe hinaus wurden die kommunalen Arbeitgeber gebeten, weitere Berufe zu benennen, in welchen ihnen die Rekrutierung besonders schwerfällt. Der Schwerpunkt dieser Nennungen liegt bei Fortbildungs- und Akademikerberufen. Insbesondere Bau-, Ingenieur- und Technikerberufe werden häufig genannt. Die Schwierigkeiten bei der Rekrutierung Höherqualifizierter können auf erhöhten Handlungsbedarf mit Blick auf die Arbeitgeberattraktivität für diese Gruppe hinweisen, können aber auch auf einen allgemeinen Fachkräftemangel in einem Teil dieser Berufe zurückzuführen sein. Dies und die möglichen Ansätze, diesen Herausforderungen arbeitgeberseitig zu begegnen, können im Rahmen der vorliegenden Studie nicht abschließend beurteilt werden.
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Fachkräftesituation bei kommunalen Arbeitgebern
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