Die Sparer in Deutschland zeigten sich bis Anfang 2020 durch die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank verunsichert. Vor dem Hintergrund einer anhaltenden Niedrigzinsphase stellt sich die Frage, wie sich diese bisher auf die Entwicklung des Geldvermögens der Haushalte ausgewirkt hat.

Entwicklung des Geldvermögens der privaten Haushalte in Zeiten niedriger Zinsen
IW-Trends
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Die Sparer in Deutschland zeigten sich bis Anfang 2020 durch die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank verunsichert. Vor dem Hintergrund einer anhaltenden Niedrigzinsphase stellt sich die Frage, wie sich diese bisher auf die Entwicklung des Geldvermögens der Haushalte ausgewirkt hat.
Dazu werden drei unterschiedliche geldpolitische Perioden verglichen: die Zeit vor der globalen Finanzmarktkrise im Jahr 2008, die Zeit während der globalen Finanzmarktkrise und der Krise im Euroraum in den Jahren 2011 und 2012 einschließlich der unmittelbar folgenden Stagnationsjahre in den damaligen Krisenländern und die Zeit des langen Aufschwungs nach den beiden Krisen bis zum Jahr 2019, als die Zinsen trotz Erholung niedrig blieben und sogar sanken. Es zeigt sich, dass in Deutschland die Geldvermögen in der Zeit nach der Krise im Euroraum leicht stärker anstiegen als im Vorkrisenzeitraum. In der Vergleichsgruppe der Länder Belgien, Frankreich, Luxemburg, den Niederlanden, Österreich und Finnland fiel das Wachstum der Geldvermögen hingegen schwächer aus als im Vorkrisenzeitraum. Die Zunahme der Geldvermögen in Deutschland ist nicht nur auf die gute Entwicklung des Aktienmarkts zurückzuführen. Denn Bargeld und Bankeinlagen sind gerade im Nachkrisenzeitraum stark angestiegen.


Markus Demary: Entwicklung des Geldvermögens der privaten Haushalte in Zeiten niedriger Zinsen
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