In dieser Studie wird eine Auswahl an zentralen Denkfehlern bei der Geldanlage dargestellt, die aufgrund von begrenzt rationalem Verhalten getroffen werden. Auf Basis aktueller Studien aus der Verhaltensökonomik wird erklärt, wieso sich Anleger häufig falsch verhalten und was sie dagegen tun könnten.

Sieben typische Fehler bei der Geldanlage: Lösungsansätze der Behavioral Finance
IW policy paper
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
In dieser Studie wird eine Auswahl an zentralen Denkfehlern bei der Geldanlage dargestellt, die aufgrund von begrenzt rationalem Verhalten getroffen werden. Auf Basis aktueller Studien aus der Verhaltensökonomik wird erklärt, wieso sich Anleger häufig falsch verhalten und was sie dagegen tun könnten.
In den letzten Jahrzehnten beeinflusste die Forschung von Psychologen, Soziologen und Neurowissenschaftlern die Volkswirtschaftslehre zunehmend und die Verhaltensökonomik (Behavioral Economics) entstand. Ein spezielles Themengebiet ist die verhaltensbasierte Finanztheorie (Behavioral Finance). Hier wird systematisches Fehlverhalten von Anlegern thematisiert und die psychologischen Ursachen der Denkfehler werden analysiert. Seit der Finanzkrise 2007 finden die Verhaltensökonomie und insbesondere die Behavioral Finance großen Zuspruch. In zahlreichen Studien werden Marktanomalien aufgedeckt und begrenzt rationales Verhalten identifiziert. Die finanzökonomischen Modelle wie die Effizienzmarkthypothese von Eugene Fama oder das Capital-Asset-Pricing-Modell von William Sharpe sind Beispiele für Modelle, die die Behavioral Finance hinterfragen, da die Modelle häufig nicht dem tatsächlichen Verhalten der Akteure oder ihrem Agieren auf Finanzmärkten entsprechen. Des Weiteren versucht die Behavioral Finance einen Beitrag bei der Lösung des Equity-Premium-Puzzles zu leisten. Es geht dabei um die Frage, warum Anleger tendenziell zu wenig in Aktien investieren und zu viel in Anleihen. So haben Aktien zwar ein höheres Risiko, dieses wird aber durch den Renditeaufschlag im Vergleich zu Anleihen mehr als gerechtfertigt.
Der Forschungsansatz der Behavioral Finance untersucht unter Zuhilfenahme von Methoden und Erkenntnissen der Psychologie und Soziologie das Geschehen auf Finanzmärkten. Dabei wird festgestellt, dass Marktteilnehmer und Experten aufgrund von psychologischen, mentalen und neuronalen Einflüssen nur begrenzt rational handeln. Beispielsweise werden aktuelle Informationen nicht vollständig bei der Bewertung von Aktien berücksichtigt, stattdessen werden mittels der Charttechnik historische Verläufe für Prognosen verwendet oder Anker wie der Einstandspreis beeinflussen die Entscheidung über Kauf und Verkauf. Doch sollte für die Bewertung einer Anlage nicht der vergangene Wert, sondern die erwartete zukünftige Wertentwicklung maßgeblich sein. Institutionelle Anleger, Vermögensverwalter und private Anleger könnten diese Erkenntnisse zur Portfoliosteuerung nutzen. In dieser Studie wird eine Auswahl an zentralen Denkfehlern bei der Geldanlage dargestellt, die aufgrund von begrenzt rationalem Verhalten getroffen werden. Auf Basis aktueller Studien aus der Verhaltensökonomik wird erklärt, wieso sich Anleger häufig falsch verhalten und was sie dagegen tun könnten.

Mara Grunewald / Marie Möller: Sieben typische Fehler bei der Geldanlage – Lösungsansätze der Behavioral Finance
IW policy paper
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)

32. Finanzmarkt Round-Table: Die Rückkehr der Zinsen – Restriktive Geldpolitik als neue Normalität?
Das Institut der deutschen Wirtschaft, die DekaBank und die Börsen-Zeitung laden Sie zum Finanzmarkt Round-Table am Montag, den 13. November 2023 von 11:00 bis 13:00 Uhr ein. Der Round-Table findet als Online-Veranstaltung statt.
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Klimafinanzierung: Emissionsintensive Unternehmen nicht von Finanzierung ausschließen
Bis zu acht Prozent des Bruttoinlandsprodukts müssen in Deutschland jährlich investiert werden, um die Wirtschaft klimaneutral umzubauen. Der allergrößte Teil davon kommt von Unternehmen. Das geht nur, wenn Banken das nötige Geld bereitstellen. Doch sie müssen ...
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