Um das soziale Leistungsniveau eines Staates einzuordnen, wird zumeist die Höhe und Entwicklung der Sozialleistungen in Relation zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) herangezogen.
Verteilungs- und Sozialpolitik: Ist mehr besser?
in: Knut Bergmann / Matthias Diermeier (Hg.), Transformationspolitik
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Um das soziale Leistungsniveau eines Staates einzuordnen, wird zumeist die Höhe und Entwicklung der Sozialleistungen in Relation zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) herangezogen.
In Deutschland wurden im Jahr 2022 voraussichtlich rund 30,5 Prozent der Wirtschaftskraft des Landes oder knapp 1,2 Billionen Euro für soziale Leistungen ausgegeben (BMAS 2023). Wenngleich die absoluten Ausgaben gestiegen sind, fällt die Sozialleistungsquote im Jahr 2022 gegenüber den bisherigen Höchstwerten in den Jahren 2020 (32,8 Prozent) und 2021 (32,0 Prozent) wieder etwas niedriger aus. Ein wesentlicher Einflussfaktor für den Rückgang der Quote liegt in der sinkenden Anzahl an Menschen in Kurzarbeit nach der Coronapandemie begründet. So sind die Auszahlungen für Leistungen der Arbeitslosenversicherung zwischen 2021 und 2022 um knapp 40 Prozent zurückgegangen. Eine weitere Erklärung liefert der starke Anstieg des BIP. Während die Sozialleistungsquote bei sinkender Wirtschaftskraft und umfangreichen staatlichen Hilfsprogrammen im Jahr 2020 deutlich anstieg, ist sie vor dem Hintergrund der deutlichen nominalen BIP-Steigerungsraten in den Jahren 2021 (5,8 Prozent) und 2022 (7,4 Prozent) rückläufig, da der prozentuale Anstieg vieler Sozialleistungen geringer ausgefallen ist.
Mit einem voraussichtlichen Sozialausgabenanteil in Höhe von 30,5 Prozent im Jahr 2022 liegt die Quote etwas oberhalb einer linearen Trendfortschreibung der Anteile nach der Finanzkrise, die in einem Wert von rund 30,3 Prozent resultiert. Denn die Sozialleistungsquote ist nicht erst im Zuge der Coronapandemie angestiegen, sondern hat sich auch in den Jahren 2011 bis 2019 – also in einem Zeitraum sehr positiver Beschäftigungs- und Wirtschaftsentwicklung – von 28,8 Prozent auf 30,0 Prozent erhöht und im Jahr 2019 ihren Höchstwert für Nicht-Krisenjahre erreicht.
Verteilungs- und Sozialpolitik: Ist mehr besser?
in: Knut Bergmann / Matthias Diermeier (Hg.), Transformationspolitik
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
„Es gibt viele Gründe für mehr positive Stories im Osten”
Das Bundeswirtschaftsministerium hat sich in seiner kürzlich durchgeführten Konferenz mit Trends und Ursachen der Regionalentwicklung befasst, wobei besonders die AfD im Fokus stand. IW-Direktor Michael Hüther und HRI-Präsident Bert Rürup analysieren im ...
IW
Wirtschaft und AfD: Wie sehen die Unternehmen diese Partei?
Mit der Landratswahl im thüringischen Sonneberg, wo im Juni 2023 erstmals ein Kandidat der Alternative für Deutschland (AfD) in ein solches Amt gewählt wurde, und dem Umfragehoch der Partei entstand eine Debatte darüber, inwieweit die AfD ein Standortrisiko ...
IW