Der Fachkräftemangel setzt Unternehmen branchenübergreifend zunehmend unter Druck. Die Stellenbesetzungsschwierigkeiten belasten dabei jede Branche individuell. Das vorliegende Gutachten analysiert auf Basis einer Sonderauswertung der IW-Fachkräftedatenbank erstmals die branchenspezifische Engpasssituation der pharmazeutischen Industrie in Deutschland.

Fachkräftemangel: Hemmschuh für den Pharmastandort Deutschland
Gutachten im Auftrag des Verbands Forschender Arzneimittelhersteller e. V. (vfa)
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Der Fachkräftemangel setzt Unternehmen branchenübergreifend zunehmend unter Druck. Die Stellenbesetzungsschwierigkeiten belasten dabei jede Branche individuell. Das vorliegende Gutachten analysiert auf Basis einer Sonderauswertung der IW-Fachkräftedatenbank erstmals die branchenspezifische Engpasssituation der pharmazeutischen Industrie in Deutschland.
Pharmazeutische Unternehmen am Wirtschaftsstandort Deutschland haben zunehmend Schwierigkeiten, dringend benötigte Fachkräfte für ihre wirtschaftlichen Tätigkeiten entlang der gesamten pharmazeutischen Wertschöpfungskette zu gewinnen. In der vergangenen Dekade hat sich die Problematik nachdrücklich verschärft und legte insbesondere zu Beginn dieses Jahrzehnts deutlich zu – zuletzt blieb jede vierte offene Stelle rechnerisch unbesetzt. Die Engpässe unterscheiden sich dabei zwar in der Intensität, nicht aber in der Entwicklungsrichtung der unterschiedlichen Berufsfelder entlang der pharmazeutischen Wertschöpfungskette. Hauptverantwortlich für die Stellenbesetzungsschwierigkeiten zeigen sich im Wesentlichen 15 Einzelberufe, die sich entlang der gesamten Wertschöpfungskette verteilen: Drei Viertel der branchenspezifischen Fachkräftelücke entfallen damit auf knapp ein Fünftel der identifizierten Engpassberufe. Dabei handelt es sich bei einer Vielzahl dieser Berufe um solche, in denen die Pharmaindustrie in starker Konkurrenz mit anderen Wirtschaftszweigen um die wenigen Fachkräfte am Arbeitsmarkt steht. Ebenso sind auch branchenspezifische Berufe, wie beispielsweise der Chemie- und Pharmatechniker oder der Apotheker und Pharmazeut, von Engpässen betroffen. Aufgrund des demografischen Wandels wird sich die von Engpässen geprägte Arbeitsmarktsituation aller Voraussicht nach nicht nur für die Unternehmen der Pharmaindustrie verstetigen, sofern Politik und Unternehmen keine geeigneten Strategien und Maßnahmen ergreifen.
Unternehmen sind gefordert, in ihrer Stellenbesetzung und Mitarbeitendenbindung nachzujustieren und passende Angebote für die zur Verfügung stehenden Fachkräfte zu schaffen. Mittel- bis langfristig führt eine Unterversorgung mit passend qualifizierten Fachkräften zu erheblichen Wohlfahrtsverlusten am gesamten Wirtschaftsstandort und beeinträchtigt zudem die Wettbewerbsfähigkeit einzelner Branchen wie der Pharmaindustrie. Um diesem Problem zu begegnen, braucht es neben unternehmerischen Ansätzen unterstützende politische Rahmenbedingungen. Zum einen sind die vorhandenen Fachkräftepotenziale am Standort auszuschöpfen. Unterstützend kann hierbei der technologische Fortschritt durch Automatisierung und Digitalisierung weitere Produktivitätssteigerungen ermöglichen. Das inländische Fachkräftepotenzial wird jedoch nicht ausreichen, den zukünftigen Bedarf an Fachkräften in Deutschland zu decken. Daher sind zusätzlich Fachkräfte aus dem Ausland zu gewinnen. Unter der Zielsetzung einer zukünftigen Fachkräftesicherung gilt es seitens der Politik die richtigen Rahmenbedingungen zu setzen und Bürokratie zu verschlanken.

Fachkräftemangel: Hemmschuh für den Pharmastandort Deutschland
Gutachten im Auftrag des Verbands Forschender Arzneimittelhersteller e. V. (vfa)
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Werkstattbericht: Fachkräftesicherung in der pharmazeutischen Industrie
Ergebnisse eines Workshops mit Vertretern pharmazeutischer Unternehmen zum Thema Fachkräftegewinnung und -sicherung

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