Der Arbeitsmarkt ist im Zuge der klimapolitischen Herausforderungen einem erheblichen Transformationsdruck ausgesetzt. Während bestimmte Fähigkeiten und Kompetenzen auf dem Weg zu einer klimaneutralen Wertschöpfung an Bedeutung gewinnen (sogenannte Green Jobs), gibt es andere, die absehbar an Bedeutung verlieren.
Identifikation von Schlüsselberufen der Transformation auf Basis der EU-Taxonomie
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Der Arbeitsmarkt ist im Zuge der klimapolitischen Herausforderungen einem erheblichen Transformationsdruck ausgesetzt. Während bestimmte Fähigkeiten und Kompetenzen auf dem Weg zu einer klimaneutralen Wertschöpfung an Bedeutung gewinnen (sogenannte Green Jobs), gibt es andere, die absehbar an Bedeutung verlieren.
Damit Politik, Unternehmen und Arbeitnehmer diese Entwicklung frühzeitig antizipieren können, ist das Wissen über den Wandel beruflicher Anforderungen vor dem Hintergrund der Dekarbonisierung von hoher Relevanz. Ob zur Steuerung der Arbeits- und Bildungspolitik, zur Planung von Unternehmensstrategien oder für die Perspektive von Beschäftigten in betroffenen Branchen: Die Kenntnis über künftige Fachkräftebedarfe hilft, Fachkräfteengpässe und sozialen Spannungen vorzubeugen und ist zentral für das Gelingen der nachhaltigen Transformation.
Laut verschiedenen Studien ergeben sich infolge der Dekarbonisierung positive Beschäftigungspotenziale in vielen Wirtschaftsbereichen in Deutschland (GWS/Prognos, 2018; Prognos et al., 2021). Die Auswirkungen dieser Entwicklung stellen sich in einzelnen Branchen jedoch höchst unterschiedlich dar. Während in emissionsintensiven Industrien technologische Umstellungen und die Abkehr von fossilbasierter Wertschöpfung bevorstehen, zeichnen sich in neuen Schlüsselbranchen Wachstumsperspektiven durch die Bereitstellung klimaneutraler Technologien ab. Welche Bedeutung das wirtschaftliche Greening für einzelne Berufe zukünftig hat und welche Fachkräfte besonders gefragt sind, wird dabei maßgeblich durch den technologischen Wandel bedingt.
Die Studie untersucht den Betroffenheitsgrad verschiedener Berufsgruppen und identifiziert Schlüsselberufe der Dekarbonisierung für das Verarbeitende Gewerbe. Dabei wird der Begriff „Berufe“ synonym zu „Berufsgruppen“ (gleichbedeutend mit KldB-Dreistellern) verwendet. Die Analyse stützt sich methodisch auf das Rahmenwerk der EU-Taxonomie, die für das Verarbeitende Gewerbe zentrale Handlungsfelder des Wandels in den Bereichen „Grund- und Werkstoffe“ und „Anlagenbau, Speicher und Ausrüstung“ erfasst. Da die EU-Taxonomie emissionsintensive Branchen einerseits und Schlüsselmärkte zur Bereitstellung klimaneutraler Technologien andererseits umfasst, stellen Taxonomie-relevante Wirtschaftszweige sowohl Brennpunkte als auch Leitmärkte der Transformation dar, in denen sich eine hohe Dynamik in eine von zwei Richtungen abzeichnet: Anpassung oder Wachstum.
Die Ergebnisse zeigen, dass insbesondere Produktionsberufe für die Wertschöpfung in Taxonomie-relevanten Branchen prägend sind. Dies zeigt sich angesichts der hohen Beschäftigungsanteile von Produktionsberufen in Taxonomie-relevanten Branchen im gesamtwirtschaftlichen Vergleich. Zudem zeigt sich eine hohe Konzentration bestimmter Produktionsberufe in einigen Schlüsselbranchen, was auf Wertschöpfungsabhängigkeiten in diesen Branchen hindeutet. Identifizierten Schlüsselberufen kommt bei der wirtschaftlichen Neuausrichtung eine besondere Rolle zu, die je nach Qualität der Veränderungen neue Chancen oder Risiken bedetet. Die zur Veranschaulichung erstellte Expositionsmatrix bietet verschiedene Anknüpfungspunkte zur weiteren Analyse der gesamtwirtschaftlichen Herausforderungen der Dekarbonisierung.
Die Studie wird in fünf Schritten durchgeführt: Kapitel 1 gibt eine Einführung in die Zusammenhänge zwischen ökologischer Nachhaltigkeit und Berufen. Kapitel 2 ordnet die Rolle der klimapolitischen Verschärfungen und den Forschungsstand der Literatur ein. Kapitel 3 schildert das methodische Vorgehen zur Identifkation von Schlüsselberufen nach Taxonomie-Aktivitäten und Branchen. Kapitel 4 fasst die Ergebnisse der Studie zusammen. Kapitel 5 stellt mögliche Interpretationen vor und diskutiert Stärken, Schwächen und Weiterentwicklungsmöglichkeiten des Ansatzes.
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