Arbeit ist die nachhaltigste Strategie gegen Armut. Dieser Grundsatz prägte die sozialpolitischen Reformen, die in den USA während der 90er-Jahre durchgeführt worden sind. Dementsprechend wurde die negative Einkommensteuer zum wichtigsten Instrument der Armutsbekämpfung ausgebaut. Außerdem wurden Sozialhilfeleistungen an die Aufnahme einer Beschäftigung gekoppelt und zeitlich befristet. Gemessen an ihren Zielen, Armut zu mindern, Erwerbstätigkeit zu fördern und Sozialhilfeabhängigkeit abzubauen, waren die amerikanischen Reformen überaus erfolgreich. Die Armutsrate ist merklich zurückgegangen, die Erwerbsbeteiligung ist gestiegen, und die Zahl der Sozialhilfeempfänger hat sich seit Mitte der 90er-Jahre halbiert. Insofern sind die amerikanischen Erfahrungen bei den fälligen Reformen des deutschen Sozialsystems und des Arbeitsmarktes beachtenswert.
Die sozialpolitischen Reformen der USA in den 90er Jahren und ihre Wirkungen
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
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