In Westdeutschland gibt es inzwischen 11,2 Millionen Beschäftigte mit atypischen Arbeitsverhältnissen, wie beispielsweise Teilzeit oder befristete Beschäftigung. In Ostdeutschland sind es 2,6 Millionen. Der Anteil der atypischen Beschäftigten an allen Erwerbstätigen betrug zuletzt knapp 40 Prozent, im Osten ebenso wie im Westen. Das Vorurteil, dass es sich hierbei um unerwünschte, minderwertige und damit unfreiwillig akzeptierte Arbeitsplätze handelt, ist ebenso wenig haltbar wie jenes, dass die atypische Beschäftigung die normale verdrängt. Vielmehr ist nachweisbar, dass es atypische Beschäftigungsverhältnisse waren, die das Arbeitsplatzangebot vergrößert haben. Außerdem war diese Beschäftigungsform für viele ein Sprungbrett zu regulären Arbeitsplätzen. Vor allem zeitlich befristete Arbeitsverträge gaben Arbeitgebern und Arbeitnehmern gleichermaßen die Möglichkeit, sich verändernden Arbeitsmarktgegebenheiten flexibel anzupassen.
Atypische Beschäftigung, Entwicklungstrends und Bedeutung für den Arbeitsmarkt
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
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