Spätestens die PISA-Studie hat die Versäumnisse des deutschen Bildungssystems offen gelegt. Diese sind aber nicht nur ärgerlich, sondern kommen Staat und Gesellschaft teuer zu stehen.
Versäumnisse kosten Milliarden
Nach Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) zielten im Jahr 2004 knapp 3,7 Milliarden Euro oder 7 Prozent des Schul- und Berufsschulbudgets ins Leere, weil die Jugendlichen die Ziele des Bildungssystems nicht erreichten. Legt man die jeweiligen jährlichen Ausgaben je Schüler in den einzelnen Schularten zugrunde, dann kosteten allein die 82.000 Jungen und Mädchen, die ohne Hauptschulabschluss die Schule verließen, sowie die 246.000 Berufsschulabgänger ohne Abschluss den Staat fast 1,5 Milliarden Euro.
Weitere gut 1,2 Milliarden Euro wurden dadurch vergeudet, dass mehr als 250.000 Schüler eine Klasse wiederholen mussten. Und 815 Millionen Euro erfüllten nicht ihren Zweck, weil 154.000 Schüler am Ende der Sekundarstufe I nicht die erforderlichen Grundfähigkeiten hatten, um eine Ausbildung erfolgreich absolvieren zu können. Doch statt diesen Problemen vorzubeugen, wird hierzulande lieber repariert: Schätzungsweise 3,4 Milliarden Euro dürfte es im Jahr 2004 zusätzlich gekostet haben, jungen Menschen über nachschulische Qualifizierungsmaßnahmen überhaupt ansatzweise eine Chance am Arbeitsmarkt zu verschaffen.
Helmut E. Klein
Direkte Kosten mangelnder Ausbildungsreife in Deutschland
IW-Trends 4/2005
Bei schneller Rückkehr sind es 4 Prozent
Der „echte“ Lohnabstand zwischen erwerbstätigen Männern und Frauen betrug in Deutschland im Jahr 2008 knapp 13 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW).
IW
Belastung für den Staat
Die von den Gewerkschaften geforderte Einführung eines Mindestlohns von 8,50 Euro die Stunde führt bei Fiskus und Sozialversicherung je nach Höhe der Arbeitsplatzverluste zu Mindereinnahmen von jährlich bis zu 6,6 Milliarden Euro. Das Institut der deutschen ...
IW