Auch wenn das Kyoto-Protokoll erst 2012 ausläuft, stehen einige Anforderungen an das Folgeabkommen bereits fest: So wird es ohne Schwellen- und Entwicklungsländer sowie vor allem die USA nicht gehen; die Industriestaaten werden konkrete Verpflichtungen eingehen müssen, die Treibhausgas-Emissionen (weiter) zu verringern.
USA in die Pflicht nehmen
Eine Möglichkeit wäre, dass sich alle Industrieländer dem Ziel anschließen, das die Europäische Union bereits für sich beschlossen hat: ein Treibhausgas-Minus von 20 Prozent gegenüber dem Basisjahr 1990 bis zu einem noch festzulegenden Zeitpunkt. Während die EU dann gegenüber dem Stand von 2004 noch 11,5 Prozent an Treibhausgasen einzusparen hätte, wären es in Japan 25 Prozent und in den USA 31 Prozent – umgerechnet 2.185 Millionen Tonnen Treibhausgase. Südkorea müsste seine Emissionsmenge im Vergleich zu heute sogar halbieren.
Die Schwellenländer sollten demgegenüber zumindest verbindlich zusagen, ihre absolute Emissionsmenge auf dem heutigen Stand stabil zu halten und gleichzeitig den Treibhausgas-Ausstoß je Einheit des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um einen festgelegten Wert zu verringern. Die Entwicklungsländer schließlich könnten ebenfalls dazu verpflichtet werden, die Treibhausgas-Emissionen je Dollar BIP zu reduzieren – ohne dass es dabei jedoch eine absolute Begrenzung der Ausstoßmengen gibt.
Hubertus Bardt, Jan-Welf Selke
Klimapolitik nach 2012 – Optionen für den internationalen Klimaschutz
IW-Positionen Nr. 29, Köln 2007, 52 Seiten, 11,80 Euro
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