Für viele Arbeitslose rechnet sich die Aufnahme eines Jobs nach wie vor nicht, weil der Lohn, wenn überhaupt, nur etwas über den staatlichen Transfers liegt. Besser wäre es, das Arbeitslosengeld II in ein integriertes Steuer-Transfer-System zu überführen.
Steuergutschrift schafft Arbeitsanreiz
Für Verdienste unterhalb einer bestimmten Einkommensschwelle gewährt das Finanzamt dabei einen Zuschlag, oberhalb werden Steuern fällig. Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) hat ein solches Modell einer negativen Einkommenssteuer entwickelt und für verschiedene Personengruppen durchgerechnet. Danach würde z.B. ein Alleinstehender ohne Einkommen eine Steuergutschrift von 650 Euro erhalten, die sämtliche pauschale Leistungen wie z.B. Unterkunftskosten ersetzt. Mit steigendem Einkommen wird die Steuergutschrift linear abgeschmolzen. Sie entfällt ab der Grenze, ab der Einkommenssteuer zu zahlen ist. Ein Single mit einem Bruttoverdienst von 800 Euro hätte noch Anspruch auf 72 Euro Steuerbonus und käme – nach Abzug der Sozialabgaben – auf ein verfügbares Einkommen von 706 Euro. Bei einem Bruttolohn von 1.600 Euro würden ihm Steuern und Sozialbeiträge immerhin 1.104 Euro übrig lassen – das Modell setzt also einen deutlichen Anreiz, einen angebotenen Job auch anzunehmen.
Holger Schäfer
Zur Weiterentwicklung der sozialen Grundsicherung in Deutschland
IW-Trends 3/2005
Bei schneller Rückkehr sind es 4 Prozent
Der „echte“ Lohnabstand zwischen erwerbstätigen Männern und Frauen betrug in Deutschland im Jahr 2008 knapp 13 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW).
IW
Belastung für den Staat
Die von den Gewerkschaften geforderte Einführung eines Mindestlohns von 8,50 Euro die Stunde führt bei Fiskus und Sozialversicherung je nach Höhe der Arbeitsplatzverluste zu Mindereinnahmen von jährlich bis zu 6,6 Milliarden Euro. Das Institut der deutschen ...
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