Der Tag der deutschen Einheit war in den vergangenen Jahren häufig Anlass, um über das anscheinend immer stärkere wirtschaftliche Gefälle zwischen West- und Ostdeutschland zu berichten.
Sachsen an der Spitze
Die jüngsten Daten lassen jedoch auf eine Trendwende hoffen. Denn im ersten Halbjahr 2006 erreichte Sachsen ein Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres von 3,8 Prozent – und war damit der Spitzenreiter unter den Bundesländern. Auch insgesamt legte die Wirtschaftsleistung in den ostdeutschen Ländern ohne Berlin mit 2,4 Prozent kräftiger zu als im Westen. Hierzu hat vor allem die kräftige Aufwärtsentwicklung in der Industrie beigetragen, wo sich die hohen Investitionen der vergangenen Jahre zunehmend auszahlen. So stieg die reale Bruttowertschöpfung im sächsischen Verarbeitenden Gewerbe im Zeitraum Januar bis Juni 2006 gegenüber der Vorjahresperiode um fast 16 Prozent.
Sachsen-Anhalt und Thüringen schafften ebenfalls Zuwächse von mehr als 10 Prozent. Zu den Triebfedern gehören insbesondere die industriellen Zentren in den südlichen neuen Bundesländern. Neben den klassischen Wachstumsbranchen Automobilbau, Mikroelektronik und Chemie boomt dort inzwischen auch die Solarzellenfertigung. Ein Wermutstropfen ist, dass der Aufschwung die beschäftigungsintensiven Dienstleistungssparten noch nicht erreicht hat und daher die Arbeitslosigkeit in Ostdeutschland nur langsam sinkt.
Bei schneller Rückkehr sind es 4 Prozent
Der „echte“ Lohnabstand zwischen erwerbstätigen Männern und Frauen betrug in Deutschland im Jahr 2008 knapp 13 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW).
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Belastung für den Staat
Die von den Gewerkschaften geforderte Einführung eines Mindestlohns von 8,50 Euro die Stunde führt bei Fiskus und Sozialversicherung je nach Höhe der Arbeitsplatzverluste zu Mindereinnahmen von jährlich bis zu 6,6 Milliarden Euro. Das Institut der deutschen ...
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