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Rohstoffe Pressemitteilung Nr. 10 7. März 2005

Öl nur selten ein Wachstumsmotor

Trotz der zuletzt stark gestiegenen Rohölpreise hat der Energieträger in den vergangenen Jahren nur in wenigen Förderländern die Wirtschaft angekurbelt. Zwar legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Oman zwischen 1980 und 2002 jährlich im Schnitt um 6,4 Prozent zu, in Indonesien um 4,8 Prozent und in Norwegen um 3,1 Prozent. In Libyen dagegen ist das BIP im gleichen Zeitraum Jahr für Jahr um 0,8 Prozent geschrumpft, in Kuwait um 0,7 Prozent.

Zu wirklichem Wohlstand haben es nur wenige Ölförderländer gebracht. Während Norwegen 2002 ein kaufkraftbereinigtes Pro-Kopf-Einkommen von 37.857 Dollar erzielte, überschritten in der OPEC lediglich zwei Länder die 20.000-Dollar-Grenze – Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate. Nigeria und Sambia erreichten nicht einmal ein Pro-Kopf-BIP von 1.000 Dollar.

Die Gründe dafür, dass viele Länder trotz des Ölreichtums keine große Wirtschaftskraft aufweisen, sind vielfältig. So gewinnt die heimische Währung eines Landes durch hohe Erlöse für exportierte Bodenschätze tendenziell an Wert, was alle Ausfuhren verteuert. Zudem werden die Einnahmen aus dem Rohstoffexport zu wenig für zukunftsorientierte Investitionen verwendet. So war der Anteil der Forschungs- und Entwicklungsausgaben am BIP in den rohstoffreichen Ländern im Schnitt der Jahre 1988 bis 2001 mit 0,2 Prozent deutlich geringer als in allen Entwicklungsländern (0,6 Prozent) oder im weltweiten Durchschnitt (0,9 Prozent). Auf der anderen Seite beliefen sich die militärischen Investitionen in den OPEC-Ländern im gleichen Zeitraum auf durchschnittlich gut 6 Prozent des BIP, in den anderen Entwicklungs-, Schwellen- und Transformationsländern dagegen nur auf 2,9 Prozent.

Hubertus BardtRohstoffreichtum – Fluch oder Segen?IW-Trends 1/2005

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