1. Home
  2. Presse
  3. Pressemitteilungen
  4. Nur in Frankreich höher
Zeige Bild in Lightbox Nur in Frankreich höher
(© Foto: jovannig - Fotolia)
Sozialquote Pressemitteilung Nr. 37 18. September 2006

Nur in Frankreich höher

Deutschland ist nach Frankreich der zweitgrößte Sozialstaat der Welt. Dies geht aus dem neuen Rechenkonzept der OECD hervor, das die Sozialleistungen eines Landes um die darauf entfallenden Steuern und Sozialabgaben korrigiert.

Diese Nettosozialleistungsquote betrug im Jahr 2001 in der Bundesrepublik 30,8 Prozent – das waren 8,3 Prozentpunkte mehr als im Schnitt der 23 untersuchten OECD-Länder. Selbst die klassischen Wohlfahrtsstaaten Schweden und Dänemark liegen nach der OECD-Rechnung mit 30,6 bzw. 26,4 Prozent hinter Deutschland. Ein wichtiger Grund: Die Skandinavier belasten ihre Sozialeinkommen stärker als die Deutschen. So werden in Dänemark stärker als hierzulande auf Sozialleistungen Einkommenssteuern und Sozialbeiträge erhoben. Außerdem kassieren beide Länder von jeder Krone Sozialeinkommen per Verbrauchssteuer wieder 25 Prozent ein. In Deutschland beträgt der Satz dagegen noch 16 Prozent.

Das OECD-Konzept berücksichtigt außerdem steuerliche Anreize für private, freiwillige Investitionen in den Sozialschutz. Dies lässt vor allem die Sozialleistungsquote der USA von 15,7 Prozent in der bislang gebräuchlichen Bruttobetrachtung auf 24,5 Prozent steigen und damit deutlich näher an den deutschen Wert heranrücken.

Winfried Fuest, Jochen PimpertzSozialschutz in Deutschland – empirische Bestandsaufnahme und methodische Problemegefördert von der informedia-Stiftung – Gemeinnützige Stiftung für Gesellschaftswissenschaften und Publizistik KölnIW-Trends 4/2006

Mehr zum Thema

Artikel lesen
Bei schneller Rückkehr sind es 4 Prozent
Lohnlücke Pressemitteilung Nr. 49 8. November 2010

Bei schneller Rückkehr sind es 4 Prozent

Der „echte“ Lohnabstand zwischen erwerbstätigen Männern und Frauen betrug in Deutschland im Jahr 2008 knapp 13 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW).

IW

Artikel lesen
Mindestlöhne Pressemitteilung Nr. 35 26. September 2011

Belastung für den Staat

Die von den Gewerkschaften geforderte Einführung eines Mindestlohns von 8,50 Euro die Stunde führt bei Fiskus und Sozialversicherung je nach Höhe der Arbeitsplatzverluste zu Mindereinnahmen von jährlich bis zu 6,6 Milliarden Euro. Das Institut der deutschen ...

IW

Inhaltselement mit der ID 8880