Die Immobilienbranche blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück; zufrieden zurücklehnen wollen sich die Unternehmen aber nicht: Laut Immobilien-Index des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) rechnen die meisten Immobilienunternehmen mit einer erneuten Übernahmewelle.

Unternehmen erwarten mehr Fusionen
Die starke Zuwanderung wird die Nachfrage nach Wohnraum 2016 nach oben treiben und die Zinsen – gerade jene für Immobilienkredite – bleiben erst einmal auf ihrem derzeitigen historisch niedrigen Niveau. Insofern überrascht es nicht, dass die Immobilienwirtschaft weiterhin positiv in die Zukunft blickt: 66 Prozent der vom IW Köln in Kooperation mit der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft RBSM befragten Firmen rechnen mit weiter steigenden Immobilienpreisen, 84 Prozent gehen davon aus, dass die derzeit guten Finanzierungskonditionen bestehen bleiben, 11 Prozent erwarten sogar, dass sie sich positiv entwickeln.
Allerdings könnten die zunehmend stärker regulierten Banken für einen Dämpfer sorgen: Die Geldhäuser müssen immer höhere Eigenkapitalanforderungen und Liquiditätspflichten erfüllen, was dazu führen könnte, dass sie die Kreditkonditionen verschärfen – oder einfach weniger Immobilienkredite vergeben. „Die Regulierung der Finanzmärkte strahlt immer stärker auf den Immobilienmarkt aus“, gibt IW-Immobilienökonom Michael Voigtländer zu bedenken. Für Immobilienunternehmen kommt es daher darauf an, auch alternative Finanzierungsquellen zu erschließen.
Das erklärt auch, warum viele Befragte auch im kommenden Jahr mit weiteren Fusionen rechnen: Von den Wohnungsunternehmen erwarten über 85 Prozent, dass im Jahr 2016 mindestens so viele Fusionen stattfinden wie im vergangenen Jahr, bei den Anbietern von Gewerbeimmobilien sind es ähnlich viele. Denn die meisten Firmen sehen in der Größe einen wichtigen Wettbewerbsvorteil, der den Eintritt in den Kapitalmarkt erleichtert und internationale Investoren und Aktionäre lockt. Der Faktor Größe bleibt allerdings umstritten: Knapp die Hälfte der vom IW Köln befragten Immobilienfirmen befürchtet, dass große Unternehmen ihre Bestände schlechter verwalten könnten.

Wie bekommen Kapitalanleger den bestmöglichen Kredit?
In konjunkturell schwierigen Zeiten prüfen Banken besonders intensiv. Wie kommen Kapitalanleger trotzdem an einen günstigen Kredit, und wie hat sich der Kreditmarkt insgesamt entwickelt? IW-Immobilienexperte Michael Voigtländer und Moderator Hauke Wagner ...
IW
IW-Wohnindex: Kaufpreise stagnieren, Mieten schießen nach oben
In vielen deutschen Städten sind die Neuvertragsmieten deutlich gestiegen, Kaufpreise bleiben dagegen stabil: Das zeigt der neue Wohnindex des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Besonders in Berlin, Essen und Frankfurt sind die Preise gestiegen.
IW