Das dänische Flexicurity-Modell, das einen geringen Kündigungsschutz mit einem großzügigen Arbeitslosengeld kombiniert, lässt sich nicht einfach auf Deutschland übertragen.

Kein Modell für Deutschland
So besteht in Dänemark seit Langem ein völlig anderes Sozialstaatskonzept mit dem Primat geringer Einkommensunterschiede, wonach zwar Sozialleistungen an alle Bürger verteilt werden, der Fiskus dafür aber auch von jedem Steuern kassiert – selbst von Arbeitslosen und Sozialhilfeempfängern. Die dänische Steuerlast steigt entsprechend in drei Einkommensstufen von 38,8 auf 53,8 Prozent. Rund 40 Prozent der Vollzeitarbeitnehmer zahlen den höchsten Satz. Hinzu kommen eine 8-prozentige Arbeitsmarktabgabe und eine 25-prozentige Mehrwertsteuer.
Offenbar funktioniert das dänische Solidarprinzip aufgrund anderer Wertvorstellungen als in der Bundesrepublik. Denn die üppige Arbeitslosenunterstützung – Geringqualifizierte bekommen 90 Prozent ihres vorherigen Bruttolohns ausbezahlt – führt nicht dazu, dass Arbeitslose die Füße hochlegen. Dazu trägt zum einen die Pflicht zur Annahme von Arbeitsangeboten bei, zum anderen aber auch, dass laut World Value Survey 85 Prozent der Dänen es nie für gerechtfertigt halten, Sozialleistungen zu beantragen, auf die man keinen Anspruch hat. In Deutschland schließen nur 63 Prozent der Befragten eine solche Mitnahmementalität für sich aus.
Waltraut PeterDänemarks „flexicurity“ – kein Modell für DeutschlandIW-Trends 2/2007

Bei schneller Rückkehr sind es 4 Prozent
Der „echte“ Lohnabstand zwischen erwerbstätigen Männern und Frauen betrug in Deutschland im Jahr 2008 knapp 13 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW).
IW
Belastung für den Staat
Die von den Gewerkschaften geforderte Einführung eines Mindestlohns von 8,50 Euro die Stunde führt bei Fiskus und Sozialversicherung je nach Höhe der Arbeitsplatzverluste zu Mindereinnahmen von jährlich bis zu 6,6 Milliarden Euro. Das Institut der deutschen ...
IW