Kritikern zufolge sind selbst die Exporterfolge der hiesigen Unternehmen für Deutschland mit Wohlstandseinbußen verbunden. Tatsächlich aber profitiert die deutsche Wirtschaft vom Auslandsgeschäft.
Deutschland nutzt Chancen
Hierfür spricht unter anderem, dass die Terms of Trade – das Verhältnis zwischen den Ausfuhr- und den Einfuhrpreisen – im Handel mit Waren des Verarbeitenden Gewerbes von 1991 bis 2005 um fast 15 Prozent gestiegen sind. Industrieprodukte „made in Germany“ konnten demnach teurer ins Ausland verkauft werden bzw. die Importe entsprechender Güter wurden billiger. Diese Entwicklung war in den allermeisten großen Branchen zu beobachten. Beispielsweise legte die Relation der Export- zu den Importpreisen im Bereich der Nachrichten-, der Rundfunk- und Fernsehtechnik sowie der Elektronik von 1991 bis 2004 um 14 Prozent zu.
Zudem weiß die deutsche Wirtschaft die Absatzchancen zu nutzen, die sich aus der Öffnung zusätzlicher Länder für den Welthandel ergeben – im Güteraustausch mit vielen aufstrebenden Staaten erzielt sie deutliche Überschüsse. Der Wert der Exporte nach Polen etwa überstieg den Wert der von dort bezogenen Güter 2005 um 5,6 Milliarden Euro. Der Handel mit wichtigen Öllieferländern wie den Vereinigten Arabischen Emiraten oder Saudi-Arabien schloss ebenfalls mit einem positiven Saldo ab.
Jürgen Matthes
Weltkrieg um Wohlstand und pathologischer Exportboom? Warum Deutschland auch weiterhin von der Globalisierung profitiert
IW-Analysen Nr. 28, Köln 2007, erscheint in Kürze
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Bei schneller Rückkehr sind es 4 Prozent
Der „echte“ Lohnabstand zwischen erwerbstätigen Männern und Frauen betrug in Deutschland im Jahr 2008 knapp 13 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW).
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Die von den Gewerkschaften geforderte Einführung eines Mindestlohns von 8,50 Euro die Stunde führt bei Fiskus und Sozialversicherung je nach Höhe der Arbeitsplatzverluste zu Mindereinnahmen von jährlich bis zu 6,6 Milliarden Euro. Das Institut der deutschen ...
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