Die Lokführergewerkschaft GDL hat erneut zum Warnstreik aufgerufen und Ihre Mitglieder zur Urabstimmung geladen. Der Konflikt zwischen den Bahnunternehmen und der Spartengewerkschaft drohtzu eskalieren.
Zu viel auf einmal
Die Bahnunternehmen haben mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG bereits einen Branchentarifvertrag geschlossen, der auch Lokführer berücksichtigt. Dadurch fühlt sich die GDL ihrer Eigenständigkeit beraubt. Auf der anderen Seite fährt die Gewerkschaft eine Maximalstrategie und droht sich dabei zu verheben. Die GDL will nicht nur einen Lokführer-Branchentarifvertrag für den Personennahverkehr. Sie verhandelt auch mit verschiedenen Unternehmen im Güterverkehr. Ziel ist „gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ - unabhängig davon, wo ein Lokführer eingesetzt wird. Außerdem fordert sie einheitliche Qualifizierungsstandards für Lokführer und eine Art „Lohngarantie“, wenn ein anderer Betreiber den Schienenpersonennahverkehr übernimmt.
Um diese Ziele zu erreichen, muss die GDL akzeptieren, dass Tarifverhandlungen auf beiden Seiten Kompromisse verlangen. Der Konflikt darf nicht auf dem Rücken Unbeteiligter ausgetragen werden, und der Streik darf nur als ultima ratio, als letztes Mittel einsetzt werden. Sollte der Konflikt wirklich eskalieren, wird die GDL geschwächt daraus hervorgehen, weil sie z.B. ihre Streikmacht überschätzt und die Öffentlichkeit gegen sich aufbringt.

Drei Ideen für Scholz: Wo der Handlungsbedarf besonders groß ist
Die Bahn ist für viele Deutsche ein rotes Tuch. Verspätungen und Zugausfälle fordern jeden Tag die Geduld von tausenden Reisenden heraus, gleichzeitig gibt es für den Vorstand stattliche Vergütungen. Wie passt das mit unserer Wirtschaftsordnung zusammen? ...
IW
Chinesische E-Autos: Brüssel muss chinesische Wettbewerbsverzerrungen eindämmen
Die EU droht mit Strafzöllen gegen subventionierte chinesische E-Auto-Hersteller, das ist ein richtiger Schritt. Bei manchen Autoexperten stößt das aber auf massive Kritik: Sie fürchten massive chinesische Vergeltungsmaßnahmen gegen die deutsche Autoindustrie ...
IW