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(© Foto: iStock)
Christoph Schröder IW-Nachricht 10. August 2022

Eispreise: Sieben Minuten und 17 Sekunden Arbeit für ein Magnum

Zu den Rekord-Preisen gesellt sich in diesem Sommer vielerorts eine Rekord-Hitze. Ein leckeres Eis am Stiel verschafft Abhilfe. Doch wie lange müssen die Deutschen für ein Eis arbeiten? Eine neue Auswertung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt: Im Vergleich zu anderen Produkten bleibt der Eispreis recht stabil.

In diesem Jahr müssen Verbraucher besonders tief in die Tasche greifen. Ganze 7,6 Prozent betrug die Inflation im Juni. Egal ob Energie, Gemüse, Haushaltswaren oder Butter: Viele Produkte des täglichen Bedarfs sind in diesem Jahr viel teuer als früher. Doch wie sieht es mit den Eisklassikern aus? Können wir uns in diesem Rekord-Sommer tatsächlich weniger Eis von unserem Geld leisten? Um diese Frage zu klären, hilft zunächst ein Blick auf die Preisschilder. Tatsächlich sind die Preise für Domino-, Capri- und Cornetto-Eis in den vergangenen zwei Jahren nicht gestiegen. Teurer geworden ist hingegen Nogger: 2020 kostete die nussige Erfrischung 1,60 Euro, in diesen heißen Tagen sind es 1,70 Euro. Auch für Magnum müssen wir mehr zahlen – hier stieg der Preis von 2,20 Euro auf 2,50 Euro. 

Länger arbeiten für ein Magnum

Um die Frage, ob wir uns von unserem Geld nun weniger Eis leisten könnten, zu beantworten, muss auch der durchschnittliche Nettoverdienst pro Stunde beachtet werden. 2020 lag dieser in Deutschland bei 19,41 Euro. Für ein Magnum mussten Eisliebhaber 2020 dementsprechend sechs Minuten und 48 Sekunden lang arbeiten. Nach IW-Berechnungen dürfte der Nettoverdienst in diesem Jahr auf 20,60 Euro steigen. Trotz der gestiegenen Löhne gibt es das Magnum aber erst nach sieben Minuten und 17 Sekunden. Die sogenannte Kaufkraft pro Lohnminute für das beliebte Eis am Stiel ist also gesunken. Für das Nogger hingegen arbeiten wird 2022 genauso lange wie 2020, nämlich vier Minuten und 57 Sekunden.

Mehr Eis für die gleiche Arbeit

Eisliebhaber können in diesem Jahr nur bei den Sorten Domino, Capri und Cornetto sparen: Für die beiden Erstgenannten waren vor zwei Jahren noch drei Minuten und fünf Sekunden Arbeit notwendig – heute sind es nur noch zwei Minuten und 55 Sekunden. Damit sind Domino und Capri prozentual am stärksten im Preis gesunken. Etwas schwächer fällt der Preis beim Cornetto – hier muss anstelle von vier Minuten und 57 Sekunden noch vier Minuten und 40 Sekunden gearbeitet werden. Bei allen drei Sorten gilt: Das Eis am Stiel trotzt der Inflation – es gibt sogar mehr für die gleiche Arbeitszeit. Wer noch mehr Eis für sein Geld haben möchte, sollte auf den Kauf am Kiosk verzichten: Sogenannte Impulskäufe, beispielsweise am Kiosk, sind in der Regel teurer als das Eis in der Vorratspackung im Supermarkt. Wer beim Eiskauf einen kühlen Kopf bewahrt, kann dieses Jahr viel sparen. 

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