Im Jahr 2011 ist die Zahl der eingebürgerten Ausländerinnen und Ausländer in Deutschland auf knapp 106.900 Personen gestiegen, teilte heute das Statistische Bundesamt mit. Im Vergleich zum Vorjahr bekamen damit 5 Prozent mehr Zuwanderer den deutschen Pass. Die meisten neuen Bundesbürger kommen ursprünglich aus der Türkei, dem Irak, Polen und der Ukraine. Da seit einigen Jahren zum Einbürgerungsverfahren ein obligatorischer Einbürgerungstest gehört, kann diese Entwicklung durchaus als ein wichtiger Beitrag zur besseren und schnelleren Integration von Zugewanderten gesehen werden.
Mehr Willkommenskultur nötig
Allerdings verharrt die Zahl der Einbürgerungen im Vergleich zu noch früheren Jahren auf einem nach wie vor relativ niedrigen Niveau. So bekamen 2004 schon einmal über 127.000 Zuwanderer einen deutschen Pass. Auch das sogenannte ausgeschöpfte Einbürgerungspotenzial bleibt niedrig – das ist der Anteil von eingebürgerten Ausländern an allen Ausländern, die seit mehr als zehn Jahren in Deutschland leben. Dieser Anteil lag 2011 bei lediglich 2,3 Prozent. Im Jahr 2004 waren es immerhin schon einmal 2,8.
Da die meisten Ausländer nach Paragraph 10 des Staatsangehörigkeitsgesetzes eingebürgert werden, der eine Mindestaufenthalt von acht Jahren vorsieht, deutet die niedrige Einbürgerungsrate entweder auf eine geringe Einbürgerungsbereitschaft oder auf formale Hindernisse bei der Einbürgerung hin. Beides wäre kein gutes Signal für die deutsche Willkommenskultur.
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