Die Leitzinserhöhung der US-amerikanischen Federal Reserve Bank um 0,25 Prozentpunkte ist zwar ein Schritt in die richtige Richtung. Doch sollte mittelfristig wieder ein Zins von 4 Prozent das Ziel sein, kommt sie mit so kleinen Schritten erst Mitte 2018 ins Ziel. Sie sollte deshalb eine schnellere Normalisierung mit größeren Zinsschritten anstreben.
Nur ein kleiner Schritt für die Sparer
Als die aktuelle Fed-Chefin Janet Yellen im Februar 2014 die Leitung der Notenbank übernahm, dauerte die Nullzinspolitik der Fed schon 62 Monate an. Und Yellen führte die Politik ihres Vorgängers so lange fort, bis sich der Arbeitsmarkt merklich erholt hatte – mittlerweile hat sich die Arbeitslosenquote halbiert und liegt nicht mehr bei den historisch hohen 10 Prozent.
Jetzt ist es Yellens primäre Aufgabe, den Leitzins zurück zu seinem neutralen Niveau von 4 Prozent zu bringen. Den Weg dorthin will sie mit kleinen, regelmäßigen Zinsschritten gehen. Eine Normalisierung würde dann aber bis Mitte 2018 dauern. Für die Sparer hätte die Niedrigzinsphase damit zehn Jahre angehalten. Mit Zinsschritten von 0,5 Prozentpunkte könnte die Fed die Normalisierung um ein Jahr beschleunigen. Die Wirtschaft würde hierdurch voraussichtlich nicht gebremst werden.
Für die Europäische Zentralbank (EZB) liegen Zinserhöhungen dagegen noch in weiter Ferne. Sie hat mit größeren Problemen als die Fed zu kämpfen: Im Euroraum sind es vor allem strukturelle Probleme, die der EZB die Arbeit erschweren – die hohe Verschuldung der Unternehmen in den südlichen Ländern führt dazu, dass jene noch immer nicht investieren. Investitionen werden als Wachstumsmotor aber dringend gebraucht.
34. Finanzmarkt Round-Table: Staatsverschuldung – Ruhe vor dem Sturm?
Die Schuldenbremse soll verhindern, dass künftige Generation zu stark belastet werden. Jedoch kann sie zur Wachstumsbremse werden, wenn sie den Spielraum für die Finanzierung notwendiger Zukunftsinvestitionen einschränkt.
IW
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