Die Pharmabranche musste in den vergangenen Jahren Eingriffe in ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit hinnehmen – beispielsweise mit dem erhöhten Zwangsrabatt auf innovative Arzneimittel. Das trifft allerdings nicht nur die Branche selbst: Eine umfangreiche Vorleistungsindustrie kann in Mitleidenschaft gezogen werden, wie neue Zahlen belegen.

Pharma ist nicht nur Pharma
Zwei Gesetze bestimmen seit 2010 die Tätigkeiten und Erwartungen der Pharmafirmen in Deutschland: Das GKV-Änderungsgesetz und das Gesetz zur Neuordnung des Arzneimittelmarktes, kurz AMNOG. Die Konsequenzen der Gesetze spiegeln sich im Inlandsumsatz der forschenden Pharmaunternehmen wieder – und bei ihren Investitionen. Der Inlandsumsatz in Deutschland ist von 2010 auf 2011 um 1,2 Prozent gesunken, die Investitionen gingen sogar um 14 Prozent zurück.
Doch wer glaubt, dass AMNOG und Co. nur die Pharmaunternehmen treffen, irrt. Denn für ihre Produktionsprozesse kaufen die Unternehmen Vorleistungs- und Investitionsgüter anderer Branchen ein – etwa von der chemischen Industrie, der Biotechnologie oder dem Maschinenbau. Folglich führt die Arbeit der Pharma-Firmen auch zu Bruttowertschöpfungs- und Beschäftigungseffekten in anderen Industrien und Dienstleistungen. Wird die Pharmabranche durch die Politik ausgebremst, kann dies Auswirkungen auf den gesamten Wirtschaftsstandort haben.
Eine vom Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) in Auftrag gegebene Studie stützt diese Einschätzung: Durch einen zusätzlichen Beschäftigten in der industriellen Gesundheitswirtschaft entstehen demnach 1,4 Arbeitsplätze in den Vorleistungsindustrien. Steigert die Branche ihre Bruttowertschöpfung um einen Euro, führt das zu weiteren 45 Cent Bruttowertschöpfung bei den Vorleistern.

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