Seit Mittwoch schauen Autofahrer an der Tankstelle genau auf die Preistafel: Kommt der Tankrabatt auch wirklich an? Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hat die Preisentwicklung vor und nach dessen Einführung ausgewertet. Eine interaktive Grafik zeigt, in welchen Kreisen Diesel und Benzin tatsächlich günstiger geworden sind.
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Interaktive Grafik: In welchen Kreisen kommt der Tankrabatt beim Autofahrer an?
Es ist ein umstrittenes Instrument: Die Bundesregierung reagiert auf die gestiegenen Preise für Diesel und Benzin und gewährt seit Mittwoch einen Tankrabatt. Schon im Vorfeld wurden die Preise an den Tankstellen kritisch beäugt, denn viele witterten einen künstlichen Preisanstieg seitens der Betreiber. Die IW-Auswertung allerdings zeigt: Die Preise für Diesel und Benzin sind seit Ankündigung des Tankrabatts im internationalen Vergleich eher unterproportional gestiegen. Weltweit zogen die Preise in den letzten Wochen aus verschiedenen Gründen an: Der Krieg in der Ukraine und das angekündigte Ölembargo, Lockerungen des Lockdowns in Shanghai oder der Beginn der Ferienzeit in den USA. All dies erhöhte insbesondere die Nachfrage nach Benzin und trieb den Preis. So stieg der Börsenpreis für Benzin in New York seit Ende April um über 25 Prozent - allein in der letzten Maiwoche um acht Prozent. Einen deutschen Sondereffekt seit Verkündung des Tankrabatts Ende April lässt sich hingegen nicht ausmachen. Doch wie sehen die Preise an der Zapfsäule seit Mittwoch in den Regionen aus?
Tankstellen erhöhen die Preise wieder
Die IW-Wissenschaftler haben für ihre Auswertung die Durchschnittspreise am Tag vor dem Tankrabatt mit den Preisen am Donnerstag verglichen. Beträgt die Differenz beim Diesel mindestens elf Cent und beim Benzin 30 Cent, gilt der Tankrabatt in der IW-Auswertung als „weitergegeben“, da Lagerbestände an voll versteuertem Kraftstoff, dem Zeitpunkt der Senkung im Tagesablauf und gegebenenfalls eine deutlich erhöhte Nachfrage zu gerechtfertigten Abweichungen führen können. Insgesamt wurden so Preistafeln von über 14.200 Tankstellen ausgewertet. Am meisten profitieren momentan die Diesel-Fahrer. Knapp 30 Prozent der Tankstellen haben den Tankrabatt nach IW-Definition am Donnerstag weitergegeben – am Mittwoch waren es noch 71 Prozent. Die Autofahrer, die dieser Tage auf ihren Benziner angewiesen sind, kommen nicht ganz so gut weg: Den Rabatt beim E5-Kraftstoff gaben am Donnerstag lediglich acht Prozent der Tankstellen weiter. Am Tag zuvor lag der Anteil noch bei rund 50 Prozent. Und auch bei E10 sieht es schlecht aus: Hier wurde der Rabatt von knapp acht Prozent der Tankstellen weitergegeben (Mittwoch: 51 Prozent).
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