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(© Foto: Robert Kneschke)
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Nebenjobs IW-Nachricht 28. April 2015

Gute Gründe, keine Not

Rund 6 Prozent aller Erwerbstätigen hatten 2013 laut Umfragen einen Nebenjob. Allerdings ging diesem nur die Hälfte der Befragten regelmäßig nach. Für die oft vorgebrachte Behauptung, dass finanzielle Not das Hauptmotiv für einen Mehrfachbeschäftigung ist, gibt es zudem keine Hinweise – im Gegenteil.

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Es gibt eine Reihe von möglichen Gründen, warum Erwerbstätige einen zweiten Job ausüben:

- Teilzeitbeschäftigte sind mit dem Hauptjob zeitlich nicht ausgelastet, können ihre Arbeitszeit dort aber nicht wie gewünscht erhöhen. Der Anteil der Nebenerwerbstätigen ist unter den Teilzeitlern mit 9 Prozent denn auch höher als bei den Vollzeitbeschäftigten (6 Prozent) – das zeigen Auswertungen des Sozio-oekonomischen Panels. Auch Auszubildende (7 Prozent) haben häufiger einen zweiten Job; Selbstständige (5 Prozent) und geringfügig Beschäftigte (3 Prozent) hingegen seltener.

  • Ein geringfügiger Nebenjob ist unter Umständen lukrativer als zusätzliche Stunden im Hauptjob, weil er von den Sozialabgaben befreit ist.
  • Arbeitnehmer erfüllen sich mit dem Zusatzverdienst besondere Konsumwünsche.
  • Arbeitnehmer brauchen den Zusatzverdienst, um über die Runden zu kommen.

Für die letzte These, die in der Berichterstattung oft eine herausragende Rolle einnimmt, gibt es jedoch kaum Belege. So sind sowohl der mittlere Stundenlohn wie auch der mittlere Monatslohn im Haupterwerb bei den Beschäftigten mit Nebenerwerb höher als bei den Beschäftigten ohne Nebenerwerb.

Auch die durchschnittlich erforderliche Qualifikation ist bei den Nebenerwerbstätigen höher: Von ihnen brauchen 28 Prozent für ihren Job ein Studium – unter denen ohne Nebenerwerb sind es nur 22 Prozent. Einen Zweitjob machen also eher diejenigen, die gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben. Für diese Sicht spricht auch die regionale Verteilung der Minijobs im Nebenerwerb: Von denen gibt es am meisten im Südwesten der Republik, wo auch die Arbeitsmarktchancen am besten sind. Im Osten – wo die Löhne am niedrigsten sind – gibt es dagegen am wenigsten Nebenerwerb.

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