Rund 13 Prozent der Bevölkerung im Erwerbsalter oder 19 Prozent der Arbeitnehmer waren im Jahr 2021 zu einem Niedriglohn beschäftigt. Damit nimmt das Ausmaß von Niedriglohnbeschäftigung weiter ab.
Beschäftigungsdynamik im Niedriglohnsektor
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Rund 13 Prozent der Bevölkerung im Erwerbsalter oder 19 Prozent der Arbeitnehmer waren im Jahr 2021 zu einem Niedriglohn beschäftigt. Damit nimmt das Ausmaß von Niedriglohnbeschäftigung weiter ab.
Niedriglohnbeschäftigte waren in ihrer Erwerbsbiografie zwar bereits häufig zuvor zum Niedriglohn beschäftigt, was auf unzureichende Aufstiegschancen hindeuten könnte. Dennoch spielt der Niedriglohnsektor eine wichtige Rolle beim Einstieg in Arbeit und für den sozialen Aufstieg. Wer eine Niedriglohnbeschäftigung neu aufnahm, reduzierte dadurch dauerhaft seine Armutsgefährdung um knapp 6 Prozentpunkte oder knapp ein Viertel. Politische Maßnahmen, den Niedriglohnsektor einzuhegen, laufen daher Gefahr, diese Aufstiegsmöglichkeiten zu verbauen. Stattdessen sollten Rahmenbedingungen geschaffen werden, die den Aufstieg in höhere Lohnsegmente erleichtern. Dazu gehören zum Beispiel Möglichkeiten zur Qualifizierung und Anreize, die individuelle Arbeitszeit über eine geringfügige Beschäftigung hinaus auszudehnen. Trotzdem ist für die Wahrscheinlichkeit des Aufstiegs aus Niedriglohnbeschäftigung in höhere Lohnsegmente eine Pfadabhängigkeit festzustellen: Betrachtet wird ein Dreijahreszeitraum aus Vorjahr, aktuellem Jahr und Folgejahr und die Wahrscheinlichkeit eines Aufstiegs aus dem Niedriglohnbereich im aktuellen Jahr heraus in höhere Lohnsegmente im Folgejahr. Die Chance eines solchen Aufstiegs ist um 14 Prozentpunkte geringer, wenn im Vorjahr auch schon eine Niedriglohnbeschäftigung bestand. Um Ansatzpunkte zur Reduzierung dieser Pfadabhängigkeiten zu finden, besteht weiterer Forschungsbedarf.
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