Frauen verdienten 2007 im Schnitt hierzulande 23 Prozent weniger als Männer – zumindest sagen dies die Daten des Statistischen Bundesamts. Im internationalen Vergleich ist das immer noch ein sehr hoher Wert, der so nicht bleiben sollte. Doch da auch diese Statistik selbst nicht immer aussagekräftig ist, will die Europäische Kommission eine zusätzliche Erhebungsmethode einführen, die mehr anschaut als nur den bloßen Gehaltszettel.
EU differenziert mehr
Beruf, Branche, Babypausen, Bildungsstand – es sind viele Faktoren, die die Differenz von Löhnen zwischen Männern und Frauen erklären. Nur ein Durchschnittswert der Zahlen sagt nicht viel. Die EU-Kommission plant daher, zukünftig auf europäischer Ebene und auf Basis der nationalen Verdienststrukturerhebungen neben einer durchschnittlichen Lohnlücke zumindest auch eine um Alter, Wirtschaftszweig und Bildungsniveau bereinigte Lohnlücke auszuweisen. Das bedeutet, es wird rechnerisch der Lohnunterschied von Frauen und Männern desselben Alters, der gleichen Branche und mit denselben Bildungsabschlüssen verglichen.
Dies ist umso wichtiger, da allzu oft von der durchschnittlichen Lücke auf das Ausmaß an Diskriminierung geschlossen wird. Mit der Einführung der bereinigten Lohndifferenz als Maß für die Ungleichheit ist ein erster Schritt in die richtige Richtung getan. Allerdings müssten die Statistiker noch weitere Merkmale einbeziehen wie etwa den genauen Beruf, die Zahl der Arbeitsstunden und nach Möglichkeit auch die Zahl und Länge der Erwerbspausen, um dem „wahren“ Lohnabstand noch näher zu kommen.
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