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(© Foto: Michael Tieck - Fotolia)
Mehr Wirtschaft in die Klassenzimmer IW-Nachricht 1. Dezember 2009

Die Schulen müssen die Hauptrolle spielen

Die ökonomische Bildung hat in den allgemein bildenden Schulen immer noch nicht den Stellenwert, den sie haben müsste. Wirtschaft als Handlungsfeld kommt im Schulunterricht nicht flächendeckend und gezielt vor.

Zu diesem Befund kommen Experten aus dem gesamten Bundesgebiet. „Bei der Vermittlung der notwendigen ökonomischen Grundbildung müssen die Schulen die Hauptrolle spielen – und zwar alle und systematisch, von der Primarstufe bis zum Abitur!“ appelliert Ulrich Wiethaup, Vorsitzender Schule der Bundesarbeitsgemeinschaft SCHULEWIRTSCHAFT. Denn aktuelle Studien belegen, dass drei Viertel der Schüler sich mehr Wirtschaftsthemen in der Schule wünschen – und das eigene Wirtschaftswissen eher gering einstufen.

„Nicht immer steckt ökonomische Bildung drin, wo ökonomische Bildung drauf steht“, resümiert Jun.-Prof. Dirk Loerwald von der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und weist darauf hin, dass für die Stärkung der ökonomischen Bildung in der allgemein bildenden Schule keine zusätzlichen Ressourcen und Zeitkontingente bereitgestellt würden. Die Krise an den Finanzmärkten habe noch einmal deutlich vor Augen geführt, wie wichtig es sei, dass junge Menschen die notwendigen Wirtschafts- und Finanzkenntnisse für die eigene Zukunft mit auf den Weg bekommen, so Prof. Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln. Auch ein erstes Fazit einer aktuellen Schulbuchstudie – vorgestellt von IW-Bildungsforscher Helmut E. Klein – zeigt den Handlungsbedarf in Sachen Präsenz und Relevanz ökonomischer Themen in der Schule: „Unternehmer und Unternehmen sind demnach eine wirtschaftliche und gesellschaftliche `Blackbox´, in deren Wirkungsweise nur sehr selten hineingeleuchtet wird,“ so Klein.

Ganz praktische Ansätze – von Schülerfirmen über Wirtschaftsplanspiele bis zu Modulen zur Lehrerfortbildung lassen die Wirtschaft im Klassenzimmer lebendig werden und machen Lust auf mehr – von der Primarstufe bis zum Abitur.

SCHULEWIRTSCHAFT stellt die Stärkung der ökonomischen Bildung in der Schule ins Zentrum der Arbeit für die Jahre 2009 und 2010: „Ökonomische Bildung stärken – Schule und Wirtschaft in der Sozialen Marktwirtschaft“ ist das Leitthema. Ernst Baumann, Vorsitzender Wirtschaft der Bundesarbeitsgemeinschaft, bietet den Schulen ausdrücklich die Unterstützung von SCHULEWIRTSCHAFT an.

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