1. Home
  2. Presse
  3. IW-Nachrichten
  4. Beitragssatzerhöhungen statt wirklicher Reform
Zeige Bild in Lightbox Beitragssatzerhöhungen statt wirklicher Reform
(© Foto: Andreas Keudel - Fotolia)
Teilen Sie diesen Artikel:

oder kopieren Sie den folgenden Link:

Der Link wurde zu Ihrer Zwischenablage hinzugefügt!

Gesundheitssystem IW-Nachricht 8. Juli 2010

Beitragssatzerhöhungen statt wirklicher Reform

Viel ist nicht mehr übrig von der groß angekündigten Gesundheitsreform. Die geplante Erhöhung des Krankenkassen-Beitragssatzes geht zulasten von Beschäftigungschancen, und viele andere Fehler des Systems bleiben bestehen. Ob künftig noch mehr an der Beitragsschraube gedreht wird oder die Kassen individuelle Zusatzprämien erheben müssen, wenn ihnen das Geld ausgeht, ist noch offen.

Teilen Sie diesen Artikel:

oder kopieren Sie den folgenden Link:

Der Link wurde zu Ihrer Zwischenablage hinzugefügt!

Ab nächstem Jahr soll der Beitragssatz von derzeit 14,9 auf 15,5 Prozent steigen. Damit klettert auch der Arbeitgeberbeitrag um 0,3 Prozentpunkte. Bei unveränderten Nettolohnansprüchen der Arbeitnehmer belastet das die Beschäftigungschancen vor allem für jene, die in einen regulären Job aufnehmen wollen – denn der wird durch die Beitragserhöhung teurer für den Arbeitgeber.

Es gibt aber auch einen Hoffnungsschimmer: Die Kassen sollen künftig zusätzliche Prämien von ihren Versicherten erheben statt nach noch höheren Beitragssätzen zu rufen. Entsprechend hat die Koalition zumindest den Arbeitgeberbeitrag bei 7,3 Prozent festgeschrieben. Die nötige Zusatzprämie dürfte bis 2014 im Durchschnitt auf 16 Euro pro Monat steigen. Ein steuerfinanzierter Sozialausgleich soll Belastungen auffangen, sobald der mittlere Wert der Prämie 2 Prozent des beitragspflichtigen Einkommens übersteigt. Das dürfte aber wiederum den Bundeshaushalt belasten. Ob damit am Ende nicht doch die Versuchung überwiegt, einfach den Beitragssatz zu erhöhen, bleibt abzuwarten.

Teilen Sie diesen Artikel:

oder kopieren Sie den folgenden Link:

Der Link wurde zu Ihrer Zwischenablage hinzugefügt!

Mehr zum Thema

Artikel lesen
Atemwegserkrankungen sorgen für hohen Krankenstand 2022
Janik Leiß / Jochen Pimpertz IW-Kurzbericht Nr. 22 18. März 2023

Atemwegserkrankungen sorgen für hohen Krankenstand 2022

Das Niveau der Atemwegserkrankungen lag im Jahr 2022 weit über dem der Vorjahre. Dafür waren neben der Omikron-Variante vor allem die Influenza und RS-Viren verantwortlich. Die Fortzahlung der Entgelte für ihre erkrankten Mitarbeiter kostete die Arbeitgeber ...

IW

Artikel lesen
Michael Hüther IW-Nachricht 11. März 2023

20 Jahre Agenda 2010: Beispiellose Erfolgsgeschichte

Die Agenda 2010 steht nicht nur für jahrelange parteiinterne Diskussionen, sondern vor allem für eine herausragende Wende auf dem Arbeitsmarkt. 20 Jahre später fehlen flächendeckend Fachkräfte, den Sozialversicherungen droht die Überlastung, während ...

IW

Mehr zum Thema

Inhaltselement mit der ID 8880