Der DGB schlägt vor, die Mittel, die bislang ins Betreuungsgeld flossen, in den Ausbau der Kitas zu stecken, um dort Flüchtlingskinder optimal zu fördern. Eine gute Idee – denn zur Integration von Migranten ist vor allem eine frühkindliche Förderung wichtig. Und IW-Studien zeigen: Unterm Strich rentieren sich Investitionen in mehr Integration auch für die öffentliche Hand.

Eine gute Investition
Das Bundesverfassungsgericht hat das Betreuungsgeld gekippt. Der Bund sollte die Finanzmittel, die jetzt frei werden, nutzen, um die frühkindliche Förderung zu fördern – für mehr Kita-Plätze und Sprachförderung insbesondere für Flüchtlingskinder.
Dass das sinnvoll ist, hat das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) bereits in einem Gutachten aus dem Jahr 2010 gezeigt. Durch zusätzliche Investitionen in den Kita-Ausbau, Sprachförderprogramme, individuelle Förderung in Schulen und Ganztagsangebote können vor allem die Kompetenzen von Kindern von Zuwanderern deutlich erhöht werden. So können die Kinder von Zuwanderern besser an der Gesellschaft teilhaben. Zugleich führt die Förderung der Flüchtlingskinder in der Zukunft zu weniger Aufwand für Nachqualifizierung, einen besseren Übergang in die berufliche Bildung, einer höheren Beschäftigung und somit zu mehr Einnahmen der öffentlichen Hand und weniger Ausgaben für Sozialhilfe.
Unterm Strich ergibt sich über einen Zeitraum von gut 20 Jahren eine Rendite für die öffentliche Hand von rund 4 Prozent – denn die Sozialausgaben sinken und die Einnahmen aus Steuern und Sozialabgaben legen zu. Doch nicht nur der Staat profitiert, auch die Gesellschaft insgesamt. Denn in 15 bis 20 Jahren werden die Fachkräfte aufgrund des demografischen Wandels besonders knapp. Heutige Investitionen in die Frühförderung helfen dann, dass Angebot an Auszubildenden und jungen Fachkräften zu erhöhen. Der Vorschlag des DGB ist damit aus humanitären Gründen und aus ökonomischer Sicht zu begrüßen.

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iwd
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IW