1. Home
  2. Presse
  3. IW-Nachrichten
  4. EEG-Umlage: Strom wird wieder teurer
Zeige Bild in Lightbox
(© Foto: iStock)
Andreas Fischer IW-Nachricht 15. Oktober 2019

EEG-Umlage: Strom wird wieder teurer

Die EEG-Umlage zur Förderung Erneuerbarer Energien wird von aktuell 6,405 Cent je Kilowattstunde auf 6,756 Cent je Kilowattstunde im kommenden Jahr steigen. Für eine Familie mit zwei Kindern bedeutet das etwa 18 Euro höhere Stromkosten im Jahr. Eine Entspannung beim Strompreis ist nicht absehbar, denn die Rücklagen aus der EEG-Umlage sinken und der Wettbewerb um die Förderung stockt.

Eigentlich möchte die Bundesregierung die EEG-Umlage langfristig absenken – um 0,25 Cent je Kilowattstunde im Jahr 2021. So steht es im Klimapaket, das die Bundesregierung vergangene Woche beschlossen hat. Das ist allerdings weniger als die Steigerung der EEG-Umlage im kommenden Jahr. Mit diesem Tropfen auf den heißen Stein werden die Stromkunden nicht entlastet. Vielmehr drohen höhere Kosten, auch durch steigende Netzentgelte und teureres Einspeisemanagement. Für eine Familie mit zwei Kindern heißt das: bis zu 18 Euro höhere Stromkosten pro Jahr ab 2020. Zu allem Überfluss ist der Ausbau der Windenergieanlagen nahezu zum Erliegen gekommen. Dadurch gibt es kaum noch Wettbewerb um die ausgeschriebenen Förderungen, was die Förderkosten neuer Anlagen deutlich erhöht.

Die Rücklagen schwinden

Der Blick auf den Kontostand der EEG-Förderung zeigt einen deutlichen Rückgang der Einlagen im laufenden Jahr. So sind die aus 2018 übertragenen 4,5 Milliarden Euro auf gut 2,9 Milliarden Euro Ende August abgeschmolzen. Somit wurde das Einnahmenplus aus den vergangenen beiden Jahren von ebenfalls 1,6 Milliarden Euro bereits wieder aufgebraucht. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Einnahmen um etwa 1,5 Milliarden Euro gesunken. 

Steigende Förderkosten in der Windenergie

Eine Absenkung der Förderkosten durch die seit 2017 durchgeführten Ausschreibung blieb bisher ebenfalls aus. Neben der Tatsache, dass ein Großteil an geförderten Projekten noch nicht umgesetzt ist, sorgte der Genehmigungsstau bei der Windenergie für weiterhin hohe Fördersätze für Neuanlagen. Auch der massive Ausbau der Offshore-Windenergie von geplanten 1.300 Megawatt im Jahr 2019 und weiteren 3.100 Megawatt bis 2025 ist für einen weiteren Anstieg der Förderkosten verantwortlich.
 

Datei herunterladen

Andreas Fischer: Steigende Förderkosten bei der Windkraft – Genehmigungsstau bremst Wettbewerb

IW-Kurzbericht

Datei herunterladen

Mehr zum Thema

Artikel lesen
Tut die Bundesregierung genug für den Klimaschutz?
Malte Küper bei phoenix Video 19. März 2024

Folgen der Erderwärmung: Tut die Bundesregierung genug für den Klimaschutz?

Der Begriff Klimawandel bezeichnet langfristige Temperatur- und Wetterveränderungen, die hauptsächlich durch menschliche Aktivitäten verursacht wird, wie u.a. durch die Verbrennung fossiler Energien. Im Schaltgespräch mit phoenix spricht IW-Umweltexperte Malte ...

IW

Artikel lesen
Hubertus Bardt in der Börsen-Zeitung Gastbeitrag 8. März 2024

IMP-Index: Schwacher Eisenerzpreis belastet Industriemetallpreis-Index

Der Index für die Industriemetallpreise ist im Februar leicht gesunken. Insbesondere der Preis für Eisenerz hat den Index nach unten gedrückt, schreibt IW-Geschäftsführer Hubertus Bardt für die Börsen-Zeitung.

IW

Mehr zum Thema

Inhaltselement mit der ID 8880