Politisches Engagement ist unter Top-Managern und Unternehmern eher verpönt. Doch neuerdings wächst die Zahl derer, die einen Appell an die Bundesbürger richten. IW-Direktor Michael Hüther warnt in einem Gastbeitrag auf Focus online vor einem EU-Austritt, der schon die Briten Milliarden gekostet hat.
Wie gefährlich ist die AfD für unseren Wohlstand?
Die AfD gefährdet Deutschlands Zukunft. Ein EU-Austritt, von der AfD befürwortet, würde für unser Land – hochintegriert mitten in Europa und besonderer Nutznießer des Euro – das Wirtschaftswachstum um sechs Prozent reduzieren, in zehn bis 15 Jahren einen Verlust von bis zu 500 Milliarden Euro bedeuten. Das hätte gravierende Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt mit prognostizierten 2,2 Millionen verlorenen Jobs. Das Realexperiment Brexit gibt dafür die empirischen Grundlagen.
Die migrationsfeindliche Haltung der AfD bedroht nicht nur die Grundprinzipien einer offenen Gesellschaft, sondern hat auch ernsthafte wirtschaftliche Konsequenzen. Angesichts des demografischen Wandels wird die Last für Sozialversicherungssysteme steigen, während Unternehmen bereits jetzt Schwierigkeiten haben, qualifiziertes Personal zu finden. Über 38 Prozent der Stellen bleiben unbesetzt, in Ostdeutschland sogar 42 Prozent.
Ohne Zuwanderung wird sich der Fachkräftemangel in Industrie, Dienstleistung und öffentlicher Hand verschärfen. Die Beschäftigungssicherung gelingt schon jetzt nur noch durch Zuwanderung aus Drittstaaten.
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