Was können wir aus der Krise über die Übertragungsmechanismen lernen?
Finanzmärkte und Konjunktur
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Was können wir aus der Krise über die Übertragungsmechanismen lernen?
Nahezu gleichzeitig mit dem Kollaps der Finanzmärkte im Herbst 2008 fielen die Auftragseingänge und wenig später die Industrieproduktion. Sowohl vom Finanzsystemrisiko als auch vom plötzlichen Zusammenbruch der Realwirtschaft wurden die Konjunkturprognostiker überrascht. Offenbar müssen Wissenschaftler und Politiker noch vieles über die Übertragung von Entwicklungen der Finanzmärkte auf die Realwirtschaft lernen. Dieses Forschungsprogramm wollen das Institut der deutschen Wirtschaft Köln, die DekaBank und die Börsen-Zeitung auf dem 4. Finanzmarkt Round-Table anstoßen. Nach einführenden Impulsvorträgen soll in einem Kreis von maximal 60 Teilnehmern intensiv diskutiert werden.
In der Konjunkturanalyse wurde der Finanzmarkt bisher vergleichsweise stiefmütterlich behandelt – hauptsächlich als Fieberthermometer (Vorlaufindikator). Wegen des nahezu gleichzeitigen Supergaus im Finanzsystem und in der Realwirtschaft sowie der Härte der Übertragung auf die Konjunktur gilt es den Zusammenhang gründlich zu untersuchen. Wodurch unterscheiden sich die Übertragungskanäle im Falle einer Finanzkrise? Bezüglich ihrer Geschwindigkeit? Ihrer Verstärkungswirkung? Ihrer Sektoren?
Auch lieb gewonnene wirtschaftspolitische Grundsätze müssen überdacht werden. Gelten für Rezessionen, die mit einer Finanzkrise einhergehen oder von einer solchen ausgelöst werden, spezielle Spielregeln? Ist es in diesem Fall legitim, Instrumente einzusetzen, die sich – jedenfalls nach herrschender Meinung – für die Stabilisierungspolitik im Allgemeinen als untauglich erwiesen haben; darf man also mehr als die automatischen Stabilisatoren einsetzen? Ist es sachgerecht, die Geldbasis radikal zu vergrößern und für die Zentralbank angemessen, längerfristige Wertpapiere zu kaufen?
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